Die kleinen Architekten aus der dritten Klasse

ARZFELD. Starten statt warten: In Arzfeld haben Eltern, Nachwuchs und Ortsgemeinde einen neuen Spielplatz gebaut. Das Geld dafür kam von Vereinen, Firmen und weiteren Spendern.

"Das wurde schon vor zehn Jahren projektiert", berichtet der Arzfelder Ortsbürgermeister Alfons Kockelmann. Nun endlich habe man auch die Umsetzung des neuen Spielplatzes geschafft - dank vieler Spenden und großer Eigenleistung. Jeden Samstag packen die Arzfelder an: "Wir arbeiten jetzt bereits seit Ende Juli", erzählt Gemeindechef Kockelmann. Die Planung habe der ortsansässige Bauingenieur Walter Heinisch kostenlos übernommen, ebenso wie die Bauleitung. Den Rest - die Ausführung also - übernahmen vor allem die Eltern und Jugendliche aus dem Dorf. Rund 20 000 Euro kostet der neue Spielplatz, wie der Bürgermeister berichtet, und er liege günstig zwischen den Baugebieten "Quobach I, II und III". Das Geld wurde hauptsächlich in die Geräte und das Baumaterial gesteckt. Bei der Auswahl der Spielgeräte durften übrigens die Kinder ein gewichtiges Wort mitreden. Kockelmann: "Die Mitwirkung erfolgte in der Grundschule. Zwei Lehrerinnen des dritten Schuljahrs haben ihre Schüler befragt, was sie denn gerne haben wollen. Die Kinder haben dann die Geräte gemalt, und auf Grund dessen wurde eine Prioritätenliste erstellt." Ganz oben auf der Wunschliste: eine Rutsche. Außerdem bereits installiert: Tunnel, Klettergerüst, Baumhaus, Seilbahn und weitere Attraktionen. Das Geld für den Spielplatz kam zur Hälfte durch Spenden zusammen. Kräftig dabei mitgeholfen haben die Stiftung "Ein Herz für Kinder", Unternehmen aus Dorf und Umgebung, Banken, die Arzfelder Handarbeitsgruppe und der Sportverein. Denn um die Finanzierung zu bewerkstelligen, berichtet Alfons Kockelmann, habe man die Hälfte des Geldes über Spenden auftreiben müssen. "Erst danach bekamen wir von der Kommunalaufsicht die Genehmigung für einen Kredit über 10 000 Euro." Lukas Eckartz (12) aus Arzfeld freut sich besonders darauf, die neue Seilbahn auszuprobieren: "Die Bahn ist noch nicht ganz fertig; aber gut finde ich, dass sie so lang wird." Das neue Spielgerät misst 30 Meter und wird jede Menge Spaß bieten. Für seinen Freund Manuel Hostert aus Arzfeld ist das Klettergerüst der Favorit. Die Anlage lässt sich mittels Tauen, Stangen und einer Hängeleiter erklimmen. Marcel Kyll (Heilbach) und Thomas Engel (Emmelbaum) gehen beide in die sechste Klasse und geben derweil der Geselligkeit den Vorzug. Die zwei finden vor allem das überdachte Baumhaus auf dem Spielplatz toll: "Oben kann man sich auf einer Bank zu fünft zusammen hinsetzten. Auf dem Spielplatz kann man abwechselnd verschiedene Sachen machen", meinen die zwei Jungs und freuen sich schon jetzt auf die endgültige Fertigstellung.

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