Die Krone für den König der Jedermänner

Die Europäische Vereinigung Bildender Künstler (EVBK) aus Eifel und Ardennen und die Stadt Prüm verleihen den Kaiser-Lothar-Preis an den Alsdorfer Künstler Franz-Josef Kochs. Die 52. Ausstellung wird am Samstag, 18. Juli, um 15 Uhr im ehemaligen Abteigebäude Prüm eröffnet.

 Fachsimpeln mit Pappkameraden: Der Preisträger des Kaiser-Lothar-Preises der 52. Ausstellung, Franz-Josef Kochs, hat die Vernissage-Besucher schon mitgebracht. TV-Foto: Stefanie Glandien

Fachsimpeln mit Pappkameraden: Der Preisträger des Kaiser-Lothar-Preises der 52. Ausstellung, Franz-Josef Kochs, hat die Vernissage-Besucher schon mitgebracht. TV-Foto: Stefanie Glandien

Prüm. "Damit habe ich nie gerechnet", sagt Franz-Josef Kochs, und seine Bescheidenheit wirkt echt. Der Kaiser-Lothar-Preisträger der 52. EVBK hält sich selbst nämlich für einen Außenseiter in der Riege der ausstellenden Künstler. Die Art, wie er male, habe es schwer im Vergleich zu anderer Kunst, ernst genommen zu werden, sagt der Illustrator, der seinen Gewinn zwei Monate lang verschwieg.

Ernst, anspruchsvoll, staatstragend, wichtig - vielleicht sind das nicht die Attribute, die man für Kochs‘ Illustrationen verwenden würde, doch so naiv und kindlich, wie einige meinen, sind seine Werke wiederum auch nicht.

Seine Könige zum Beispiel, die sind so eine Art "Jedermann", erklärt er. "Die kann ich für alles einsetzen. Erst male ich die Krone, dann die Nase, und dann überlege ich, was der Kerl so macht", sagt er. Die Könige, die waren ja immer so ein bisschen unnütz - "und dann ist man ja bei sich selbst angelangt", sagt der Künstler aus Alsdorf (bei Aachen) und lacht.

"Wertloses" Material ist Kochs am liebsten



Ja, lachen, fröhlich sein und ein verschmitztes Augenzwinkern - das steckt auch in den Werken des Preisträgers. Schon als Kind habe er zu allem, was er damals las, eine Geschichte gezeichnet. Als Einzelkind habe er viel Zeit für sich gehabt und ein Vergnügen daran gefunden, zu malen.

Der studierte Kunsterzieher und Grafikdesigner hat für die Aachener Kirchenzeitung gezeichnet, Kinderseiten und -Bücher illustriert, Plakate gestaltet und Kindern in der Bücherei vorgelesen und mit ihnen gemalt. Mit Kindern arbeitet er auch heute noch gerne.

Am liebsten verwendet er für seine Arbeiten "wertloses" Material. Seine Figuren schneidet er aus Pappkartons vom Supermarkt. "Ich bin hauptsächlich Zeichner und habe eine unwahrscheinliche Freude an Linien", sagt er. Deshalb benutze er vorrangig Blei- und Wachsmalstifte. Arbeiten, Zeichnen, Eindrücke sammeln - Franz-Josef Kochs ist Künstler aus Leidenschaft.

Preise seien ihm nicht wichtig, sagt er, hält inne, lächelt und fügt an: "Aber es ist auch mal schön, wenn eine Sache honoriert wird."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort