Die Kunst des Fugens

BITBURG. Renovierung in 42 Metern Höhe: Eine Spezialfirma erneuert derzeit die Fugen am Turm der Kirche St. Peter. Frost, Hitze und Regen haben dem 46 Jahre alten Bauwerk zugesetzt.

Die fünf Glocken der Pfarrkirche St. Peter in Bitburg haben Ruhepause: Ein Baugerüst umspannt den 42 Meter hohen Turm. Hinter Schutznetzen erneuern Arbeiter die Fugen zwischen den Steinen - und die müssen ohne die Erschütterungen vom Glockengeläut aushärten. Der Turm der zwischen 1954 und 1958 errichteten Kirche ist komplett aus Natursteinen gebaut - einem Material, das in der Region reichlich zu haben war. Die Fugen zwischen den Steinen allerdings hielten dem Wetter nicht lange stand - besonders an der Südwestseite des Turms. "Bei Regen lief das Wasser innen an den Wänden herunter", berichtet Pfarrer Bernhard Bollig. Rund 60 000 Euro kostet die Gemeinde die Turmsanierung. "Das ist kein Luxus, das war dringend notwendig", sagt der Pfarrer. Einzelne Steine hätten nur noch lose in der Mauer gehangen.60 Prozent der Kosten trägt das Bistum

60 Prozent der Sanierungskosten trägt das Bistum. Den Rest - rund 24 000 Euro - muss die Gemeinde aufbringen. Ein Teil der Erlöse des Pfarrfests und Spenden fließen in das Projekt. Für einen Großteil der Summe ist aber ein Kredit fällig. Zusammen mit 8000 Euro Schulden, die von der Sanierung des Kirchendachs im vergangenen Jahr für insgesamt rund 130 000 Euro übrig geblieben sind, sei das für die Gemeinde "sehr viel". Die Sanierung des Kirchen-Dachs war notwendig geworden, weil das alte Schieferdach an zahlreichen Stellen undicht geworden war. Eimer auf dem Dachboden des Gotteshauses fingen bei Regen das herein tropfende Wasser ab (der TV berichtete). Wegen der geringen Dachneigung trieb der Wind das Wasser zwischen die Dachschindeln. Seit vergangenem Jahr ziert nun ein Dach aus Kupferblech die Kirche. Auch am Turm sind Dacharbeiten fällig, die ursprünglich nicht eingeplant waren. Sorgen bereiten Bollig die unvorhergesehenen Mehrkosten: "Es gibt wesentlich mehr Schäden, als wir gedacht haben." So ist beispielsweise das Turmkreuz durchgerostet, außerdem braucht die Turmspitze eine neues Dach. Ein Stück der Kupferabdeckung fiel bereits in einer stürmischen Nacht herunter - und schlug auf dem Schulhof des benachbarten Grundschule auf.

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