Tourismus Die langsame Rückkehr der Camper in die Eifel

Bitburg/Prüm · Nach dem Hochwasser vom vergangenen Juli haben noch viele Campingplätze im Eifelkreis mit den Folgen zu kämpfen. Einige sind nach wie vor geschlossen oder nur teilweise geöffnet, andere hingegen wieder uneingeschränkt nutzbar.

 Der Camping Nimseck in Irrel wurde nur im Uferbereich in Mitleidenschaft gezogen. Die höher gelegenen Stellplätze können deshalb uneingeschränkt genutzt werden.

Der Camping Nimseck in Irrel wurde nur im Uferbereich in Mitleidenschaft gezogen. Die höher gelegenen Stellplätze können deshalb uneingeschränkt genutzt werden.

Foto: tv/Uwe Hentschel

Das, womit die meisten Campingplätze in der Eifel punkten können, ist die Lage. Fast alle liegen unmittelbar an Gewässern, was bei Campern beliebt ist, vielen der Betreiber aber zum Verhängnis wurde. Denn das Hochwasser in der Nacht auf den 15. Juli 2021 hat unzählige Wohnwägen mitgerissen und viele Anlagen stark beschädigt. Während einige Betreiber recht glimpflich davonkamen, sind andere noch immer damit beschäftigt, ihre Plätze wiederherzurichten. Dementsprechend unterschiedlich war und ist auch der Start in die Saison:

Camping „in der Enz“ Neuerburg: „Wir hatten schon zwei Wochen nach dem Hochwasser wieder geöffnet“, sagt Campingplatzbetreiberin Maria Frensen. Anfang April wurde dann in die neue Saison gestartet. Und wie Frensen erklärt, war der Campingplatz an Ostern gut besucht.

Prümtal-Camping Oberweis: Der Campingplatz wurde durch das Hochwasser sehr stark beschädigt und befindet sich derzeit noch im Aufbau. Die Gastronomie (Köhler-Stuben) wird voraussichtlich am 4. Mai wieder öffnen. Der Campingplatz soll nach jetzigem Stand dann am 27. Juni in Betrieb genommen werden. 

Camp Kyllburg: „Für die Saison 2022 können wir wahrscheinlich nur 40 bis 50 Campingplätze anbieten“, teilen Roy Betten und Mèlani Bakker auf ihrer Internetseite mit. Wenn alles gut läuft, soll das ab Mitte Juni der Fall sein. Da die Brücke über die Kyll ebenfalls zerstört wurde, kann nur ein Teil des Campingplatzes genutzt werden. Und Mietunterkünfte stehen vorerst ebenfalls keine zur Verfügung. „Trotz aller negativen Folgen des Hochwassers werden wir versuchen, es zu einem schönen Sommer zu machen“, so die beiden jungen Betreiber, die den Anlage selbst erst vor vier Jahren übernommen haben.

Campingplatz Nimseck, Irrel: „Wir hatten das Glück, dass unser Platz terrassenförmig angelegt ist und deshalb auch nicht komplett überflutet wurde“, sagt Betreiber Yasin Kashakesh. Die höher gelegenen Stellplätze könnten deshalb uneingeschränkt genutzt werden, erklärt er. „Und wir hoffen, dass wir bis Mitte/Ende Juni dann auch wieder die Plätze am Wasser anbieten können.“ 

Campingplatz Südeifel, Irrel: Campingplatzbetreiber Dirk Heck ist nach wie vor mit der Beseitigung der Schäden beschäftigt. „Es geht schleppend voran, weil die Handwerker auf Materialien warten müssen“, erklärt er. Heck hofft, bis Mitte Mai einen Teil der Anlage und bis Mitte Juni dann auch die übrigen Plätze soweit fertig zu haben. Darüber hinaus zieht auch die durch das Hochwasser zerstörte Irreler Pizzeria „Da Toni“ von ihrem alten Standort in der Ortslage auf den Campingplatz.

Campingplatz Altschmiede, Bollendorf: Die am Ufer der Sauer gelegene Anlage wurde ebenfalls teilweise durch das Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen, konnte aber recht schnell wieder komplett genutzt werden. „Wir leben ja seit Jahren mit dem Hochwasser und sind deshalb auch immer gut vorbereitet“, sagt Monika Richard, deren Familie den Campingplatz betreibt. Nach zwei Corona-Jahren ist sie deshalb froh, dass jetzt wieder Normalzustand herrscht. 

Camping Echternacherbrück: Viele Wohnwägen wurden durch das Hochwasser zerstört und zum Teil auch mitgerissen. Ein dreiviertel Jahr später ist von den Spuren nur noch wenig zu sehen. Die Anlage ist Anfang des Monats in die neue Saison gestartet und das auch ganz gut, wie Mitarbeiterin Andrea Germeshausen mitteilt. Der Platz sei über Ostern so gut wie ausgebucht gewesen, sagt sie.

Landal Eifel Prümtal in Waxweiler: Seit Donnerstag ist der Campingplatz geöffnet. Zwar gibt es noch Schäden, doch kann die Anlage wieder komplett genutzt werden.

Campingplatz Heilhauser Mühle in Manderscheid (Waxweiler): Pünktlich zu Ostern konnte die stark in Mitleidenschaft gezogene Anlage in die neue Saison starten. Gleiches gilt auch für das Restaurant.

Campingplatz Ourtal-Idyll in Gentingen: Die Anlage gehört zu den wenigen, die direkt nach dem Hochwasser wieder genutzt werden konnten. Aus diesem Grund stand auch dem Saisonstart 2022 nichts im Weg.

Campingplatz Sauer-Our in Wallendorf: Der Platz war nur kurze Zeit aufgrund des Hochwassers geschlossen, konnte aber recht schnell wieder genutzt werden und steht deshalb auch in dieser Saison uneingeschränkt zur Verfügung.

Eifelcamping Rehles-Mühle in Körperich: Gut einen Meter hoch hat das Wasser im vergangenen Juli gestanden, Wohnwägen wurden aber nicht mitgerissen. Insofern war der Schaden deutlich geringer als bei vielen anderen Anlagen. Der Betrieb konnte deshalb bereits vergangenes Jahr wieder aufgenommen werden. 

Gaytal Camping, Körperich: „Wir waren nur recht wenig betroffen und hatten deshalb auch durchgehend geöffnet“, sagt Betreiberin Nicole Bach. Über Ostern sei es noch etwas ruhiger gewesen als normalerweise, aber insgesamt laufe es ganz gut, so Bach.

Camping Drei Spatzen in Utscheid: Durch die Anlage führt der kleine Michelbach, der ebenfalls für ordentlich Hochwasser sorgte. Wir Campingplatzbetreiber Andre van Rooijen erklärt, kann nach wie vor nur einer der drei Abschnitte des Campingplatzes genutzt werden. Die beiden anderen würden noch hergerichtet, sodass derzeit nur acht Plätze zur Verfügung stünden. An den anderen Abschnitten werde aber gearbeitet.

Waldcamping Prüm: „Wir haben seit April geöffnet, können derzeit aber nur den Platz hinter dem Freibad für die Camper anbieten“, sagt Doris Roden. Dort gebe es auch Strom und Sanitäranlagen. Ansonsten aber seien noch große Teile des Campingplatzes nicht nutzbar.

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