Verkehr Bitburgs lahmste Ampel nervt Passanten

Bitburg · Vieles in Bitburg hängt an der Bit-Galerie – offenbar auch die Reparatur der Ampel am Eifelbräu. Der Landesbetrieb Mobilität will die Anlage vorerst nicht erneuern.

 Da kann sie lange warten: Die langsamste Ampel der Stadt steht am Eifelbräu.

Da kann sie lange warten: Die langsamste Ampel der Stadt steht am Eifelbräu.

Foto: TV/Christian Altmayer

Das Gerät klackert und klackert. Zehn Sekunden vergehen. Durch das Klopfen wissen auch Blinde, wann die Ampel auf grün schaltet. Doch noch beehrt uns das rote Männchen. 20 Sekunden vergehen. „Signal kommt“, steht auf dem gelben Kasten. Aber wann kommt es denn endlich? 30 Sekunden vergehen. Die Passantin schaut auf die Uhr. Autos halten auf beiden Seiten der Kreuzung am Eifelbräu. 40 Sekunden vergehen. Auch auf der anderen Straßenseite stehen jetzt Fußgänger. 50 Sekunden vergehen. Und noch fünf. Dann schaltet die Ampel auf grün.

Für Bitburger, die von der Kölner Straße Richtung Innenstadt gehen, ist die Warterei Alltag. Die Ampel am Eifelbräu ist die wohl langsamste in der Bierstadt. Fast eine Minute braucht es, bis das grüne Männchen sich auf den Weg macht.

Zum Vergleich: Am Zangerles Eck, also an der anderen Seite der Fußgängerzone, steht man im Schnitt etwa halb so lange, um genau zu sein: 30 bis 35 Sekunden. Ja, wir hatten die Stopp-Uhr an. Die lange Wartezeit bringt Passanten auf die Palme – und das seit Jahren. Doch warum hält die Ampel überhaupt – im wahrsten Sinne des Wortes – den Verkehr auf?

Der TV fragt beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Gerolstein nach. Denn anders als etwa am Zangerles Eck ist die Behörde für die Anlage zuständig – und nicht die Stadt. Der Grund: An der vierarmigen Kreuzung treffen sich Routen, für die der LBM verantwortlich ist: die B 50, also die Dauner Straße, und die L 32, die in Bitburg Kölner Straße heißt.

Das sind natürlich vielbefahrene Strecken. Liegt es also am Verkehr, dass man so lange warten muss? „Nein“, erklärt der stellvertretende LBM-Chef Bruno von Landenberg: Die Anlage sei kaputt. Aber wie kann sie defekt sein und trotzdem schalten?

Ganz einfach: Normalerweise reagieren Ampeln auf das Verkehrsaufkommen. In den Fahrbahnen sind Drähte verbaut, durch die Strom fließt. Sie erzeugen ein Magnetfeld und reagieren daher auf Autos, die ja aus Metall sind. Dann melden sie den Ampeln, wann von wo eines andüst. Diese Leitungen nennt der Fachmann „Anforderungsschleifen“. Und genau die sind „defekt und nicht mehr reparabel“, wie von Landenberg es ausdrückt.

Daher läuft in der Anlage ein sogenanntes Festprogramm durch. Zuerst dürfen etwa die fahren, die von links kommen, dann  die Autos von rechts und irgendwann können die Passanten auch mal rübergehen.

Die Anlage richtet sich also nicht nach dem Verkehr, sondern spult ein Programm ab. Das heißt auch, dass sie Anfragen von Fußgängern ignoriert. Auf Knopfdruck auf den gelben Kasten am Eifelbräu passiert also gar nichts. Irgendwann wird die Fußgängerampel von selbst grün. Nur dauert das eben.

Aber wenn die Ampel kaputt ist, warum wird sie dann nicht repariert? Das hängt – wie so vieles in der Bierstadt – an der Bit-Galerie. Solange nämlich die Verkehrsführung zum Einkaufszentrum und rund um den Beda-Platz nicht feststehe, bringe es nichts, „die Lichtsignalanlage“, wie Ampeln im Fachjargon heißen, „neu zu konzipieren“, sagt von Landenberg.

Sobald das Konzept stehe, wolle man die Anlage erneuern. Ob wir das noch erleben werden? Solange klackert die Ampel jedenfalls munter weiter, und die Passanten schimpfen.

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