Die Leiden des Kriegs

BITBURG.(red) 60 Jahre nach Kriegsende haben sich Schüler der Berufsvorbereitenden Klassen (BV) des Europäischen Berufsbildungswerks Bitburg (Euro-BBW) intensiv mit der Nachkriegszeit beschäftigt.

Lehrer des Euro-BBW haben eine Unterrichtsreihe "Nachkriegszeit" ins Leben gerufen. Die Schüler zeigten viel Interesse und Engagement, sowohl im Klassenraum, als auch bei den Aktionen. "Durch die Unterrichtsreihe haben wir gezeigt, was wir können", sagt Schülerin Jennifer Arenz. Selbst die stillsten Schüler beteiligten sich. Viele freiwillige Referate wurden gehalten, anspruchsvolle Diskussionen geführt und viele Fragen gestellt. Die BV-Klassen besuchten die Ausstellung "Trümmerzeit" im Kreismuseum Bitburg, den Bunker auf dem Katzenkopf in Irrel und das ehemalige Konzentrationslager in Osthofen. Die Schüler empfanden es als erfrischend, sich den Unterrichtsinhalt durch eine andere Methode anzueignen. Martin Baltrusch: "Wir waren nicht auf herkömmliche Lernmethoden angewiesen." Schüler lernten von Schülern. Sie suchten selbst Informationen aus Büchern und dem Internet. Durch die Besichtigungen bekamen sie genauere Vorstellungen von der Geschichte. "Durch das Projekt habe ich bessere Eindrücke von der Kriegs- und Nachkriegszeit bekommen, als ich sie in einem normalen Unterricht jemals hätte bekommen können", sagt Schülerin Denise Isken. Bei dem Ausstellungsbesuch "Trümmerzeit" wurde ein Bild von der zerbombten damaligen Adolf-Hitler-Straße (heute Trierer Straße) in Bitburg gezeigt. In der Trierer Straße angekommen, suchte ein Schüler so lange die Position des Fotografen, bis er genau die gleiche Stellung hatte. Burkhard Kaufmann, Leiter des Kreismuseums Bitburg, war überrascht, da er zuvor immer von einer anderen Position ausgegangen war. Der krönende Abschluss ist eine Ausstellung im Eingangsbereich des Euro-BBW. Dort werden Plakate gezeigt, die die Schüler selbst erstellt haben. Die Ausstellung bildet die verschiedensten Aspekte der Kriegs- und Nachkriegszeit ab, wie das Tagebuch von Anne Frank, Zeitzeugenberichte, Originaldokumente aus der Kriegszeit und Informationen über das Konzentrationslager Osthofen. Nach dem Projekt wurde jedem Schüler das Ausmaß und das Leid des Zweiten Weltkriegs bewusst. Und allen war klar, dass sie ihren Teil dazu beitragen müssen, damit so etwas nie wieder passiert.

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