Die letzte Frist ist verstrichen

BITBURG. Das Ende der unendlichen Geschichte "Bedaplatz"? Die Stadt Bitburg fordert die Zuschüsse, die sie den Grundstücksbesitzern für den Abriss der Gebäude im Jahr 2000 gezahlt hat, zurück. Der Grund: Statt Häusern stehen nur geparkte Autos dort. Unabhängig davon versichert einer der beiden Grundstücksbesitzer, dass in den nächsten Wochen an dieser Stelle etwas passieren wird.

Reges Treiben herrscht auf der Schotterfläche des Bedaplatzes. Suchende Blicke hinter Dutzenden Windschutzscheiben. Die Parkplätze sind heiß begehrt. Doch eigentlich sollte es am Südende des Bedaplatzes ganz anders aussehen. Statt Opel, Mercedes & Co. sollten dort längst repräsentative Neubauten stehen. Das war zumindest der Plan der Stadt Bitburg, als sie vor mehr als sechs Jahren den Grundstücksbesitzern den Abriss der vier alten Häuser mitfinanziert hatte. Die Unterstützung war damals an eine Bedingung gekoppelt: Spätestens bis Ende 2005 sollte der Bedaplatz in Richtung Gartenstraße ansehnlich daherkommen - durch Neubauten. Eine Frist nach der anderen verstrich. Passiert ist bislang nichts. Die Autos bleiben, kein Bagger ist in Sicht. Nachdem die Stadt Bitburg Anfang des Jahres angekündigt hatte, die Zuschüsse zurückzufordern, wenn bis Ende Juni keine Baugrube ausgehoben ist, wurde die Frist im Sommer noch ein allerletztes Mal verlängert. Der Grund: Im Juli war ein Bauantrag für ein Wohn- und Geschäftshaus bei der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm eingereicht worden. Bis spätestens 30. September sollten die Bauarbeiten begonnen haben - Fehlanzeige."Wir ziehen unser Vorhaben auf jeden Fall durch"

"Wir werden jetzt von den Grundstücksbesitzern den Betrag zurückfordern", sagt Werner Krämer, Pressesprecher der Stadt Bitburg. Der Bauantrag, der der Kreisverwaltung vorliege, sei noch nicht genehmigt. Zum Fristende hätte der Antragsteller zumindest mit den ersten Bauarbeiten begonnen haben müssen. Und das ist offensichtlich nicht geschehen. Der gestellte Antrag stammt von Bernd-Günther Herwegen, dem das westliche der beiden Grundstücke gehört. "Wir werden in Kürze mit den Bauarbeiten beginnen. Das Zurückfordern der Zuschüsse ist für uns kein Hinderungsgrund. Wir ziehen unser Vorhaben auf jeden Fall durch", sagt Herwegen. Die Baugenehmigung sieht er mehr als Formsache. "Ich denke, dass wir bei der Stadt immer noch gute Karten haben", erklärt er zuversichtlich. Ursprünglich habe er vorgehabt, noch im September mit den ersten Arbeiten auf seinem Grundstück zu beginnen, dann hätte er die Frist der Stadt eingehalten. Doch die Bau-Unterlagen waren noch nicht ganz vollständig. Baubeginn in den nächsten Monaten

"Wir werden versuchen, das Grundstück noch im Oktober einzufrieden", sagt Herwegen. Mit dem eigentlichen Bau des Wohn- und Geschäftshauses werde man Ende dieses Jahres oder spätestens im Frühjahr nächsten Jahres beginnen. Dem Antrag des anderen Grundstückseigentümers, der Firma Schneider-Steffen GbR in Bleialf, die Frist für den Baubeginn bis zum Frühjahr 2007 zu verlängern, hatte die Stadt Bitburg nicht stattgegeben. Die Firma scheint auch noch keinen Bauantrag gestellt zu haben. Ob das Bauunternehmen konkrete Pläne für ihr Grundstück hat, ist nicht bekannt, da niemand der Verantwortlichen telefonisch zu sprechen war. Bei den Zuschüssen, die die Stadt Bitburg im Jahr 2000 an die privaten Vertragspartner gezahlt hat, handelt es sich nach TV-Informationen um insgesamt 40 000 Euro.

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