Die letzte Rettung

Behörden und Verwaltungen sind sein Spezialgebiet. Da schaut er schon mal ganz genau hin, wenn ein Bürger sich über deren Bescheide oder sonstiges Handeln beschwert: Ullrich Galle, der Bürgerbeauftragte des Landes Rheinland-Pfalz, war in Bitburg.

Bitburg. (lyv) "Sie sind meine letzte Rettung", so höre er oft, wenn ein hilfesuchender Bürger seine Sprechstunde wahrnimmt, sagt Ullrich Galle, Bürgerbeauftragter des Landes Rheinland-Pfalz. Egal mit welchem Problem er konfrontiert wird, "alles ist für mich gleich wichtig", betont der Mann, der sich bereits im 15. Jahr um die Belange der Menschen in Rheinland-Pfalz kümmert. 18 Fälle wurden beim Sprechtag in der Kreisverwaltung Bitburg an ihn herangetragen, 25 Prozent mehr als im vergangenen Jahr, darunter viele Gebührenangelegenheiten. Traurig habe es begonnen, berichtet Galle. Ein offensichtlich gesundheitlich angeschlagener Mann habe Probleme mit der Berufsgenossenschaft. Da dieser bereits gerichtliche Schritte unternahm, habe er ihm nicht helfen können. Denn sobald ein Gerichtsverfahren anhängig war oder ist, kann der Bürgerbeauftragte nichts mehr tun.

Man höre in den Medien immer wieder, dass die medizinische Versorgung gesichert sei, sagt Galle. Aber dem läuft das Anliegen einer Rentnerin zuwider, die mit einer hochkomplizierten Krankheit aus einer Spezialklinik entlassen wurde und für die die Krankenkasse die notwendigen Medikamente nicht bezahlt.

Hilfe beim Bürgerbeauftragten suchte auch ein alleinstehender Mann, der seine Mutter pflegt. Sechs Monate habe er sich beurlauben und dann die Beurlaubung verlängern lassen. Aber nun müsse er den Betrag der Krankenkasse von 150 Euro im Monat selbst zahlen, obwohl er dem Staat durch den privaten Einsatz bei seiner Mutter viel Geld erspare. Dieser wie auch aller anderen Fällen wird sich Ullrich Galle unverzüglich "mit Beharrlichkeit und Hartnäckigkeit" annehmen.

Dabei ist ihm wichtig, dass seine Unterstützung wirklich allen Mensche offensteht. Daneben plädiert er für eine "transparente Demokratie", indem die Petitionen zukünftig auch im Internet veröffentlicht werden sollen.

Die nächste Sprechstunde ist am 27. Oktober in Wittlich und am 5. November in Daun.

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