Die letzten drei sind bald auch dabei

Peffingen/Schankweiler/Kaschenbach · Jetzt werden auch die letzten drei Orte im Gebiet der alten Verbandsgemeinde Irrel an die Kanalisation angeschlossen: In Peffingen starten heute die Bauarbeiten für die ortseigene Kläranlage. Dann folgen Schankweiler und Kaschenbach. Aufgrund des hohen Phosphatgehaltes in Teilen der Prüm fördert das Land die Projekte mit einem Sonderzuschuss.

Peffingen/Schankweiler/Kaschenbach. Noch müssen die etwa 470 Einwohner von Kaschenbach, Peffingen und Schankweiler ihr Abwasser über Hauskläranlagen reinigen. Das wird sich aber bald ändern: Die drei Orte sollen jetzt an die Abwasser-Versorgung angeschlossen werden - nach der gemeinsamen Kläranlage für Alsdorf und Niederweis, die 2007 in Betrieb genommen worden ist (der TV berichtete), sind dies die letzten drei Orte im Gebiet der alten Verbandsgemeinde (VG) Irrel, jetzt VG Südeifel, die an die Kanalisation angeschlossen werden.
Zuständig für das Vorhaben sind die Südeifelwerke Irrel. Alle drei Gemeinden bekommen den gleichen Kläranlagentyp: Dabei handelt es sich um eine Kompaktkläranlage im SBR-Verfahren. SBR, das steht für sequentielle biologische Reinigung. Auch wird in allen drei Orten das gleiche Abwassernetz verlegt, wie Michael Stiren vom Vorstand der Südeifelwerke Irrel mitteilt: Das sei ein Trennsystem, es gebe also eine Leitung für das Schmutzwasser und eine für das Niederschlagswasser, in die dann auch die Gemeindestraßen entwässern würden.
In Peffingen hat eine Tiefbaufirma vergangene Woche schon vorbereitende Erdarbeiten geleistet - heute geht\'s los mit dem Bau der Kläranlage: Das Rückhaltebecken wird montiert. Ein Kran setzt in den kommenden Tagen die Betonblöcke, bis zu 16 Einzelteile, auf das Grundstück, wo sie dann zusammengebaut werden. Zudem werden Kanal- und Wasserleitungen verlegt. Aufgrund der Bauarbeiten muss die Landesstraße 4 für drei Tage gesperrt werden (siehe Extra).
Die Kosten für die Peffinger Kläranlage kommen auf 370 000 Euro, wie Marco Müller vom zuständigen Ingenieurbüro hydrodat in Bitburg mitteilt. Die Tiefbauarbeiten kosten etwa 650 000 Euro.
In zwei Wochen soll es mit dem Bau der Kläranlage für Schankweiler losgehen, im Frühjahr nächsten Jahres ist Kaschenbach an der Reihe. "Bis Ende 2015 soll alles fertig sein", sagt Moritz Petry, Bürgermeister der VG Südeifel.
Der Termin könnte sich zumindest für Peffingen nach Auskunft der Südeifelwerke Irrel allerdings auch etwas nach hinten verschieben - der Grund: "Es muss noch mit dem LBM und der Kreisverwaltung abgestimmt werden, ob vielleicht auch Straßen erneuert werden", sagt Hans-Jürgen Lenz von den Südeifelwerken Irrel. Dann würde daraus ein gemeinsames Vorhaben mit dem LBM - und die Fertigstellung könnte sich etwas verzögern.
Die Investitionskosten für alle drei Kläranlagen inklusive Trennsystem betragen insgesamt 6 650 000 Euro. Für die Trinkwasserversorgung kommen nach Angaben von Lenz weitere 1 000 000 Euro Investitionskosten dazu.
Stiren erläutert die Förderungen: 50 Prozent verlorene Zuschüsse und 50 Prozent zinslose Landesdarlehen gebe es für Kanalnetz und Kläranlage. Das Land gewähre zudem einen Sonderzuschuss von 30 Prozent auf die Kläranlage - der Grund: Untersuchungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie haben ergeben, dass der Zustand der Prüm verbesserungswürdig ist. "Die Nims, die in die Prüm fließt, ist in bestimmten Bereichen verstärkt mit Phosphat belastet", sagt Stiren. "Um das Phosphat in der Kläranlage abzubauen, sind Zusatzinvestitionen nötig - und das wird vom Land honoriert."
Extra

Die Landesstraße 4 wird ab heute bis Mittwoch, 29. Oktober, zwischen Peffingen und Holsthum voll gesperrt. Grund dafür ist der Bau der Kläranlage. Von Holsthum aus wird der Verkehr über Schankweiler und Nusbaum in Richtung Mettendorf und Enzen und umgekehrt umgeleitet. Von Peffingen aus können die Autofahrer in dieser Zeit über die L 4 in Richtung Mettendorf fahren. aweb

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