Die Lösung des braunen Problems muss warten

Biersdorf · Im Stausee Bitburg landet nicht nur das Wasser aus dem oberen Prümverlauf, sondern auch das mitgespülte Erdreich. Laut Empfehlung des Wasserwirtschaftsamts wäre deshalb wieder eine Entschlammung des Beckens fällig. Damit ist allerdings so bald nicht zu rechnen.

Biersdorf. Noch sind die Schlammablagerungen nicht sichtbar. Doch wann die ersten braunen Gipfel aus dem Wasser ragen werden, ist nur eine Frage der Zeit. So wird seit rund drei Wochen der Stausee Bitburg ein Stück weit geleert, um so in den Monaten des Winterhalbjahrs ausreichend Kapazitäten zu haben. Für den Fall, dass es zu heftigen Niederschlägen kommt oder nach einer starken Schneeperiode das Tauwetter einsetzt. Dann kann ein Großteil dieser Wassermengen im See gespeichert werden, was dazu beitragen soll, die Hochwassergefahr im unteren Prümverlauf zu reduzieren.
Um zweieinhalb Meter wird der Seespiegel auf Winterstauniveau gesenkt. Momentan geht dieses Senken nur langsam voran, da die vergangenen Wochen sehr regenreich waren. Von der oberen Prüm kommt derzeit viel Wasser nach. Und mit ihm Schlamm.
Wie die beiden Mitarbeiter, die seit Jahrzehnten vor Ort für die Bewirtschaftung des Sees zuständig sind, erklären, seien diese Ablagerungen in erster Linie eine Folge der intensiven Landwirtschaft. Ursache sei vor allem der verstärkte Maisanbau, da dieser Bodenerosionen begünstige.
Für den Stausee sind diese Ablagerungen problematisch, da dadurch die Speicherkapazität des Sees beeinträchtigt wird - was auch der Grund ist, warum der See laut Empfehlung des Wasserwirtschaftsamts alle acht Jahre entschlammt werden sollte. 2005 war die letzte Aktion. Rein rechnerisch wäre also in diesem Jahr die nächste Reinigung fällig. Doch dazu wird es nicht mehr kommen. Und 2014 wahrscheinlich auch nicht.
"Momentan ist nichts geplant", sagt der zuständige Sachbearbeiter der Verbandsgemeindeverwaltung Bitburg-Land, Reinhold Kotz. Und er gehe nicht davon aus, dass im kommenden Jahr entschlammt werde, fügt er mit Verweis auf die Kosten hinzu. Denn das es teuer wird, steht außer Frage. Rund 350 000 Euro hat der Stausee Zweckverband für die Beseitigung der 60 000 Tonnen Schlamm vor acht Jahren bezahlt. Deshalb wird versucht, die Abstände zwischen den Räumungsaktionen so lang wie möglich zu gestalten. uhe

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