Die Bühne in der Halle 300 ist in ein fahles Licht getaucht. Beklemmend, fast verbittert klingen die Schilderungen eines alten Mannes, der seiner Enkelin von seiner schweren Kindheit berichtet. Von den Wirren des Zweiten Weltkriegs, von den Prügeln des Lehrers, von der großen Not. Das Mädchen kann das alles kaum nachvollziehen, denkt lieber an Computerspiele oder ihren neuen Freund. So baut sich während des Gesprächs zwischen den beiden eine mächtige Mauer auf, die den Generationenkonflikt und die Einsamkeit im Alter symbolisiert.Starker Sound und kontrastreiche Lichteffekte

Produzent und Autor Christian Müller hat auf der Basis von Pink Floyds Rock-Epos "The Wall" ein Werk geschaffen, das zum Nachdenken und Handeln anregt. Die Umsetzung auf der Bühne gelingt mit starkem Sound und kontrastreichen Lichteffekten. Die Liveband bewältigt die Herausforderung, eine Legende zu beleben. Den musikalischen Höhepunkt bildet das fantastische Solo-Duell zwischen den Gitarristen Bernd Jacob und Johannes Schier. Hauptsänger Wolfgang Prinz überzeugt mit rauer Stimme und setzt den schauspielerischen Höhepunkt mit seinem Auftritt als Schatten, der die Menschen vernichten will. "Behind the Wall" ist das zweite Projekt des Trier-Saarburger Ensembles "Licht ins Dunkel". Schwere Kost mit Tiefgang und langer Depression, die erst durch den Fall der Mauer aufgelöst wird. Die Aufführung vor gut 200 Zuschauern in Bitburg war die erste von "Licht ins Dunkel", die nicht ausverkauft war. Christian Müller ist dennoch optimistisch: "Wir waren im Bitburger Raum kaum bekannt, kommen aber gerne wieder. Dann wird die Resonanz sicher größer sein." Weitere Termine: Sonntag, 12. September, Eisenbahnhalle Losheim; Samstag, 30. Oktober, Europahalle Trier. Infos unter www.licht-ins-dunkel.de