"Die meisten wollen dort alt werden, wo sie leben"

Mettendorf · Der demografische Wandel hat viele Facetten. Welche Möglichkeiten es gibt, in Würde und in den eigenen vier Wänden zu altern, damit haben sich die Teilnehmer einer vom SPD-Kreisverband veranstalteten Diskussionsrunde auseinandergesetzt. Zu Gast: Sozialminister Alexander Schweitzer.

 Alexander Schweitzer stellt in Mettendorf seine Strategien vor.TV-Foto: Uwe Hentschel

Alexander Schweitzer stellt in Mettendorf seine Strategien vor.TV-Foto: Uwe Hentschel

Mettendorf. Der Mann, der vorne am Mikrofon steht, heißt Alexander Schweitzer und feiert kommende Woche seinen 40. Geburtstag. "Ich finde es keine Katastrophe, dass wir alle älter werden", sagt der Minister. Fakt ist: Die Menschen im Land werden zunehmend älter. Doch den demografischen Wandel nimmt der noch 39-Jährige am Rednerpult nicht als Problem wahr. Er sagt: "Es ist eine Folge des gesellschaftlichen Fortschritts." D iesen Wandel zu gestalten ist eine der zentralen Aufgaben des rheinland-pfälzischen Sozialministers. Deshalb ist er auf Einladung des SPD-Kreisverbands Bitburg-Prüm zu einer Diskussions- und Informationsveranstaltung zum Thema Leben im Alter ins Mettendorfer Dorfgemeinschaftshaus gekommen. 50 Besuchern nahmen daran teil.
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Gute pflegerische und medizinische Angebote im ländlichen Raum seien den dort lebenden Menschen noch viel wichtiger als gute Jobs, sagt Schweitzer und bezieht sich damit auf eine Studie des Landes. "Und die meisten wollen auch dort alt werden, wo sie leben", fügt der Minister hinzu. "Wir brauchen keine neuen, großen stationären Einrichtungen", sagt Schweitzer. Wichtiger sei es vielmehr, "kommunale Demografiestrategien" zu entwickeln. Dabei setzt Schweitzer vor allem auf ehrenamtliche Unterstützung.
Dass die Herausforderungen des demografischen Wandels ohne das Ehrenamt nicht zu stemmen sind, meint auch Stefan Henn, der an der Universität Trier Politikwissenschaft studiert und sich im Rahmen seiner Magisterarbeit diesem Thema widmet. "Die öffentliche Hand leistet in manchen Bereichen noch zu wenig", sagt Henn, der davon überzeugt ist, dass die Lösung nur eine Kooperation von Staat, Zivilgesellschaft und Ehrenamt sein könne. "Dazu brauchen wir aber klare Strategien und dezidierte Abgrenzungen zu dem, was Ehrenamt leisten kann und soll." uhe

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