Die Metaphorik des Mampfens

Ich hatte Ihnen ja von Tiffany-Chantal Schmitz erzählt, die in Wirklichkeit natürlich ein Eifeler Mädchen mit einem schön vernünftigen Namen ist, wie sich das gehört. Jedenfalls erinnert sich Tiffany-Chantal (Mensch Hanne, muss ich das wirklich durchhalten mit dem Quatschnamen?

Wie? Na gut) an ein Familientreffen in ihrer Kindheit, bei dem üppig aufgetischt worden sei. Besonders die Jugend habe sich die Aufforderung "Nou holt esch un ääßt" zu Herzen genommen und brav reingehauen.

Einschub für Eifelfremde beziehungsweise "Frömme": Zurückhaltung beim Essen ist gefährlich. Schlimmstenfalls keimt der Verdacht: Dem schmeckt das nicht, was wir hier unter selbstlosem Verbrauch sämtlicher Ressourcen in stunden-, ach was, tagelanger Arbeit geplant, vorbereitet und aufgefahren haben. Der ist etepetete, also verschnuppt!

Meistens aber sorgt man sich nur ums Wohlbefinden des spatzenhaft futternden Gasts, der ja vielleicht nur auf seine Linie achten will. Schlank? Krank! Deshalb bekommt ein Kind immer noch zu hören, es solle tüchtig essen, "damit was aus ihm wird".

Manchmal wird dann zu viel draus: Vor vielen (vielen!) Jahren erhielt ich einmal folgendes vergiftetes Kompliment von einer freundlichen Dame: "Mensch, Sie sehen richtig gut aus! Sie haben ordentlich zugenommen!" Ich fing sofort an zu hungern.

Zurück zu, Han... äh, Tiffany-Chantals Geschichte: Während man also wie befohlen kräftig mümmelte, habe eine der Tanten eines der Kinder mit diesem Kommentar bedacht: "Dou bos äwer och joot ze Fuß denn Hals eraav!"

Irres Bild: Den Hals runter gut zu Fuß sein. Merk ich mir.

Et jit net jerannt! ca

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