Die nächste Lücke wird geschlossen

Prüm · Neuer Wohnraum in der Oberbergstraße: Die Prümer Unternehmer Manfred Anders und Frank Neunkirchen haben das frühere Kulturamt gekauft. Noch in diesem Jahr beginnen die Umbauten. 19 Eigentums- und Mietwohnungen sollen entstehen, für 2,4 Millionen Euro.

Prüm. Neues Leben für das alte Kulturamt Prüm: Vor gut vier Jahren ließ das Land die Einrichtung in der Oberbergstraße schließen, die Mitarbeiter zogen - nach fruchtlosen Protesten und Demonstrationen in der Stadt - nach Bitburg um, wo sie dann im neuen und ungeliebten Domizil am Flugplatz gleich unter gesundheitsschädlichen Düften zu leiden hatten und auch dort wieder raus mussten (der TV berichtete).
Dann sollte das bisherige Katasteramt Prüm von der Teichstraße ins verlassene Haus in der Oberbergstraße umziehen. Aber auch daraus wurde nichts, denn das Amt wurde 2012 ganz geschlossen, unter ebenso viel und ebenso fruchtlosem Protest von Mitarbeitern und Bürgern.
Seither versuchte der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung, die Immobilie zu verkaufen. Bis zum vorigen Jahr ohne Erfolg. Jetzt aber hat das Gebäude offenbar wieder eine Zukunft: Die beiden Prümer Investoren Manfred Anders und Frank Neunkirchen (Anders und Neunkirchen GbR) haben das Ex-Kulturamt erworben.
2,4 Millionen Euro Investition


Und sie wollen dort noch im laufenden Jahr damit beginnen, Wohneinheiten zu schaffen. "Wir verbauen da circa 2,4 Millionen Euro", sagt Manfred Anders im Gespräch mit dem TV. Den Bauantrag habe man gestellt, die Vorbereitungen auf den Weg gebracht. Derzeit werde in dem etwa 1400 Quadratmeter großen Haus bereits alles ausgeräumt und für den Umbau vorbereitet.
Die beiden Investoren wollen dort 19 Wohnungen einrichten, von klein (30 Quadratmeter) bis groß (110 Quadratmeter). Die 14 größeren gehen in den Verkauf, die übrigen fünf sollen vermietet werden. "Dadurch möchten wir ein homogenes Bewohnerumfeld schaffen", sagt Neunkirchen.
Alle Wohnungen sollen barrierefrei zugänglich sein, außerdem versehen mit Schallschutz, neuen Fenstern, neuen Böden und mit Balkon. "Das wird extrem hochwertig", sagt Anders. Ein weiterer Vorteil seien die Parkplätze auf dem Grundstück, das insgesamt 3000 Quadratmeter Fläche aufweist.
Eine besondere Zielgruppe für die Einheiten gebe es nicht - obwohl sie durch die geplante Barrierefreiheit auch für ältere Bewohner geeignet seien, sagt Anders, der zusammen mit seinem Geschäftspartner auch die Gebäude des Lidl-Markts und der Post in der Bahnhofstraße besitzt.
Mit den Umbauten will man im Frühling loslegen, der Verkauf beginne bereits jetzt. Manfred Anders: "Und dann haben wir wieder eine große Lücke in Prüm geschlossen."Extra

Die frühere Prümer Behörde mit dem schönen Namen Kulturamt (heute heißt sie, sperriger, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, DLR) war eine Traditionseinrichtung: Das Amt mit Aufgaben wie Bodenordnung (früher: Flurbereinigung) und Landentwicklung residierte seit 1902 in der Abteistadt. Im Jahr 2002 beschloss die Landesregierung dann, die damals 78 Mitarbeiter in die DLR-Zentrale Bitburg umzusiedeln - ein Vorhaben, das unter anderem wegen Platzmangels erst Ende 2009 verwirklicht werden konnte. Seitdem stand das Gebäude in Prüm leer. fpl

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