Die Neugierde der Kinder nutzen und fördern

Prüm · Neben dem derzeitigen quantitativen Ausbau der Kinderbetreuung im Eifelkreis rückt nun auch die qualitative Verbesserung der Angebote in den Blick. Bei einer "Zukunftskonferenz" in Prüm haben die Vertreter von Verbandsgemeinden, Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen sowie der Kreisverwaltung im Rahmen des Projekts "Anschwung für frühe Chancen" die aktuelle Situation analysiert und über Verbesserungsmöglichkeiten gesprochen.

Prüm. Das Betreuungsangebot in den Kindertagesstätten ist in den vergangenen Jahren im Eifelkreis umfassend ausgebaut worden. Doch soll in Zukunft nicht nur die Quantität der frühkindlichen Betreuung verbessert werden, sondern auch deren Qualität. Dafür bietet das Bundesfamilienministerium zusammen mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung ein bundesweites Programm mit dem Titel "Anschwung für frühe Chancen" an.
Bei einer "Zukunftskonferenz" haben sich nun Vertreter aus allen Verbandsgemeinden, der Kreisverwaltung sowie Jugend- und Familienbildungseinrichtungen getroffen. Sie wollen zunächst den aktuellen Stand analysieren und überlegen, wie die Förderung der Kinder in den Einrichtungen von der Kita bis zur Grundschule verbessert werden kann.
Eines der Probleme, das angesprochen wurde, ist der Übergang von Kita mit einem eher spielerischen Lernen zur verhältnismäßig stark regulierten Grundschule. Dieser könne verbessert werden, wenn es beispielsweise einen besseren Austausch zwischen den Erziehern und Lehrern gebe, und überdies die Kindergartenkinder früher und besser auf die Schule vorbereitet werden.
Ein weiteres Ziel ist die Einrichtung eines Familienzentrums, in dem sämtliche Träger der Familienbildung unter einem Dach zusammengebracht werden und das damit als zentraler Anlaufpunkt dienen kann.
Und eine solche Hilfe ist notwendig, betont Michael Billen, der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses im Eifelkreis. Denn man erlebe es immer häufiger, dass manche Eltern überfordert seien. Dann müsse eben die Gesellschaft aushelfen, um die Schwächen der Eltern zu kompensieren.
Klar ist aber auch, dass eine verbesserte Frühförderung in Kindertagesstätten und Grundschulen Geld kostet - beispielsweise durch eine höher qualifizierte Ausbildung der Erzieher oder erweiterte Angebote wie Fremdsprachenunterricht. "Wir müssen schauen, das wir mit dem wenigen Geld, das wir haben, das Maxium herausholen", sagt Billen.
Aber es sei günstiger, bei der Frühförderung zu investieren, als später in Plätze für Heimkinder. Auch um dieses Bewusstsein zu stärken sei die Veranstaltung gelungen gewesen, denn die meisten Kitas sind in der Trägerschaft der Kommunen, die bei der Zukunftskonferenz eingeladen waren und mit am Tisch saßen. Sie sollen nun die Informationen in die Einrichtungen weitertragen. Auch in den Jugendhilfeeinrichtungen des Kreises soll nun die Ergebnisse besprochen werden, um möglichst viele Ansätze umsetzen zu können. ch

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