Bettingen/Bollendorf/Mettendorf/Waxweiler Die Orts-Chefs zur Schließung der KSK-Filialen in Bettingen, Bollendorf, Mettendorf, Waxweiler

Bettingen/Bollendorf/Mettendorf/Waxweiler · (de) Egal, ob Bäcker, Lebensmittelladen, Post oder Bank: Verliert ein Ort ein Geschäft, schreit keiner Hurra. „Was einmal weg ist, kommt selten wieder zurück“, sagt der Bettinger Ortsbürgermeister Jürgen Holbach.

Er ist, ähnlich wie seine Amtskollegen in Bollendorf, Mettendorf und Waxweiler, natürlich nicht begeistert, dass die Kreissparkasse ihre Filiale schließt.

Allerdings äußert Holbach auch Verständnis: „Die Filiale in Bettingen war noch zwei Tage auf und wurde tatsächlich nicht so viel genutzt.“ Aus seiner Sicht ist wichtig, dass der Geldautomat bleibt. „Wir haben ja die Seniorenresidenz, noch Gastronomie im Ort und Anfang des Jahres eröffnet ja auch der neue Netto-Markt.“ Der Geldautomat, so werde derzeit geplant, solle dann im neuen Supermarkt integriert werden.

Jenseits des Geldautomaten, auf den alle vier Ortsbürgermeister Wert legen, ist für alle darüber hinaus auch wichtig, dass es nach wie vor Beratung vor Ort gibt – etwa für ältere Mitbürger, die sich nicht mit Online-Banking anfreunden können.

So sieht das auch Bollendorfs Orts-Chefin Silvia Hauer, die selbst aus dem Bankenbereich kommt, und auch Verständnis für die Politik der Sparkasse äußert: „Man muss auch sehen, unter welchem Druck die Institute stehen. Die Niedrigzinsen sind ja für uns Kommunen grundsätzlich von Vorteil, aber für die Banken eine enorme Belastung. Aber auch die müssen wirtschaftlich arbeiten.“

In Bollendorf baut man darauf, dass wenn die mobile Filiale, die nun einmal die Woche kommt, gut angenommen wird, die Stippvisiten vielleicht ausgedehnt werden. Hauer kritisiert, dass die Ankündigung jetzt recht kurzfristig sei. „Man muss sich ja schon umstellen und umorganisieren. Da wäre für manche Bürger ein bisschen mehr Vorlaufzeit sicher gut gewesen.“

Auch in Waxweiler hält sich die Begeisterung in Grenzen: „Es ist halt wieder ein Stück, das dem Dorf genommen wird“, sagt Orts-Chef Manfred Groben, der in den Filialschließungen „eine Schwächung des ländlichen Raumes“ sieht. Er sagt: „Man gewinnt den Eindruck, dass die Eifel abgekoppelt wird von den Annehmlichkeiten, wie sie Großstädte haben. Das beginnt beim öffentlichen Nahverkehr, geht über viele Infrastruktureinrichtungen und wer weiß, was als nächstes kommt.“ Aber als Ortsgemeinde habe man leider keinen Einfluss auf solche Entscheidungen.

„Das ist halt leider der Trend“, sagt auch Mettendorfs Orts-Chef Klaus Kwiatkowski, der aber auch Verständnis für die schwierige Lage der Bankinstitute äußert. Für Mettendorf sei es natürlich ein Rückschritt, die Filiale zu verlieren. Wichtig sei nun aber vor allem, dass Geldautomat und Kontoauszugsdrucker blieben – „und ältere Menschen durch Mitarbeiter der mobilen Filiale auch persönlich beraten werden.“

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