Die Reform kommt: "Prüm hat verloren"

PRÜM/MAINZ. (mr) Mit Resignation und Enttäuschung haben die Mitarbeiter des Kulturamts Prüm auf das Struktur-Gespräch bei Wirtschafts-Staatssekretär Günter Eymael (FDP) reagiert (der TV berichtete).

"Wir haben verloren, Prüm hat verloren." Für Heinz Molitor, Personalratschef des 80-köpfigen Prümer Kulturamts, hat die Unterredung im Mainzer Wirtschaftsministerium keine neuen Erkenntnisse gebracht. Bei der "Informationsveranstaltung" mit Staatssekretär Günter Eymael sei klipp und klar gesagt worden, dass der Wechsel zum Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Eifel (DLR) nach Bitburg bevorstehe. Zwar habe man keinen Termin genannt, gleichwohl stehe fest: "Die Chance, den Standort Prüm dauerhaft zu halten, ist nicht gegeben", sagte Molitor, der selbst in Mainz dabei war. Ganz so einvernehmlich wie vom Ministerium dargestellt sei der Ausgang des Gesprächs indes nicht gewesen, teilte Molitor am Mittwoch auf TV -Anfrage mit. Auf Details wollte er allerdings nicht eingehen. Gleichwohl habe es eine Grundlage für eine wirkliche Diskussion nicht gegeben, weil die Reform beschlossene Sache sei. Dies habe man in aller Deutlichkeit klar gemacht. Molitor: "Ich hatte auch nicht mehr erwartet, weil dieser Personenkreis besonders im Wahlkampf sehr vorsichtig vorgeht." An dem Gespräch hatten am Dienstag unter anderem die Landtagsabgeordneten Monika Fink (SPD), Edmund Geisen (FDP) sowie Mathilde Weinandy und Michael Billen (beide CDU) teilgenommen. Auch sie nahmen erneut zur Kenntnis, dass es weiterhin Ziel sei, die DLR-Dienststellen unter einem Dach zusammenzufassen. Die Nachricht, wonach sich dieses Dach in Bitburg befinden wird, war für die Gesprächsteilnehmer nicht neu. Ebenso wenig die Tatsache, dass das Ministerium inzwischen ihrem Plan, einen 3,8-Millionen Euro teuren Anbau an der Bitburger Brodenheckstraße zu schaffen, allein aus kosmetischen Gründen vom Tisch gefegt hat. Präferiert wird stattdessen die Nutzung der US-Housing, die allerdings noch nicht geräumt ist. Also zählt für die Prümer Kulturamts-Mitarbeiter nur noch der Faktor Zeit. Molitor: "Alles hängt davon ab, wann die Amerikaner die Housing räumen." Im November seien Präsidentschaftswahlen in den Staaten, die müssten zunächst abgewartet werden, weil damit auch die Zukunft des Standorts Spangdahlem zusammenhänge. Sicher ist laut Heinz Molitor, dass besonders die Kulturamtsleute in den unteren Gehaltsklassen bei einem Umzug ihre Lebenssituation komplett ändern müssten. Nur zu welchem Zeitpunkt dies zu geschehen habe, sei offen. Molitor: "Wir hängen weiter in der Luft."

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