Die richtigen Prioritäten

Zum Artikel "Alle müssen mitmachen" (TV. 1. Februar) meint dieser Leser:

Kein Jammer ist unerträglicher als ständiges Nörgeln über leere Gemeindekassen. Natürlich ist die finanzielle Lage der Gemeinde schwierig - aber trotz allem müssen wir investieren. Ob mit Geld oder ohne. Noch vor ein paar Monaten wurde unsere Gemeinde mit folgenden Worten beschrieben: "Gransdorf wird der Kindergarten zu teuer". Hier habe ich mich zum ersten Mal gefragt, wo die Prioritäten für die Ausgaben liegen: Jetzt, wo für die Zukunft der Kita Oberkail - und damit die unserer Kinder - investiert werden muss, suchen die Entscheidungsträger unserer Gemeinde derart verzweifelt nach einem Kosten-Rettungsboot, dass es beinahe peinlich für uns alle ist. Innerhalb weniger Jahre hätten sich die Kosten der Modernisierung der Kita amortisiert - und schon jetzt hätte sich jede Investition gelohnt! Ebenso ist es im Dorfmittelpunkt: Ein "privater Investor" hat sich bereiterklärt, das älteste Haus im Ortskern zu sanieren und ein entsprechendes Konzept vorgestellt. Diese Idee und die Verwirklichung würde die Gemeinde nicht einen Cent kosten. Trotzdem wartet dieser "private Investor" auf eine klare Entscheidung aus dem Gemeinderat.

Darüber kann auch die farbenfrohe Zeichnung nicht hinwegtäuschen: Das Konzept des "privaten Investors" wurde hierbei von den Architekten kopiert und durch unmögliche Grundstücksaufteilungen erweitert. Um die Grundstücke, vorgeschlagen, neu zu ordnen, sind immense finanzielle Aufwendungen nötig. Das einfache Konzept des "privaten Investors" hingegen hätte die Gemeinde nur ein Gebäude gekostet, das sowieso kurz vor dem Zerfall steht.

Trotzdem finde ich es toll, dass die Ortsvorsteher weiter über das fehlende liebe Geld jammern. "Es gibt Leute, die geizen mit ihrem Verstand wie andere mit ihrem Geld", das wusste schon der deutsche Journalist Ludwig Börne im 19. Jahrhundert. Und auf die Gransdorfer Entscheidungsträger trifft momentan beides zu.

Mario Burbach, Gransdorf

Dorfentwicklung

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