Die Rückkehr des Hanswurst

PRÜM. (kth) Mit einer grandiosen Galasitzung der Prümer Karnevalsgesellschaft (KG) von 1881 hat die heiße Phase der abteistädtischen Fasenacht begonnen.

 "Heute hau'n wir auf die Pauke": Diesem Hit von Tony Marshall wurden die Prümer Jecken (hier Herbert Baur beim Einmarsch) vollauf gerecht und machten durch bis in den frühen Morgen.Foto: Kaspar Thürwächter

"Heute hau'n wir auf die Pauke": Diesem Hit von Tony Marshall wurden die Prümer Jecken (hier Herbert Baur beim Einmarsch) vollauf gerecht und machten durch bis in den frühen Morgen.Foto: Kaspar Thürwächter

Die Aula der Wandalbert-Hauptschule Prüm war voll besetzt, als der Elferrat der traditionsreichen Narrengesellschaft einzog und punkt 20.11 Uhr die Bühne in Beschlag nahm. Der alt-ehrwürdige Prümer Benediktiner-Mönch Wandalbert, Namensgeber der Schule, wäre womöglich aus allen Wolken gefallen, hätte er das turbulent-närrische Programm miterleben können. Gesang, Comedy (die Prümer sagen "Kamiedi") und Büttenreden gab es in vier Stunden zuhauf. Die farbenprächtige Schau begann mit dem Einmarsch des Prinzenpaares, eskortiert von der Garde mit Standarte und Trommler Herbert Baur an der Spitze. Die übliche Frage von Prinz Volker I. und Prinzessin Sylvia I. ("Seid ihre alle gut drauf?") beantwortete das närrische Auditorium mit Fähnchen schwenken und lautstarkem "Prüm Juchhei".Sitzungspräsident Berthold Thies führte durch ein 18-Punkte-Programm ohne Pause bis nach Mitternacht. Auf der ideenreich dekorierten Bühne gab es einen närrischen Mix von Garde- und Showtänzen, Gesangseinlagen und Büttenreden. Dazwischen erklangen immer wieder die Stimmungsmelodien des von Rainer Raskopp dirigierten Prümer Musikvereins. Der Auftakt in der Bütt war Jürgen Knie vorbehalten. Nicht ohne Grund, denn nach Jahren der Abstinenz ergriff wieder ein echter "Hanswurst" das Wort.Der Bürgermeister und sein Pferd

Das Volk staunte, was die Symbolfigur des traditionsreichen Prümer Karnevals zu sagen hatte. Ob bedeutende Ereignisse in aller Welt oder die "Mäcki-Messer-Methoden" des deutschen Finanzministers, ob Dosenpfand, Prümer Weihnachtsbeleuchtung und Verkehrsberuhigung am Hahnplatz: Der "Hanswurst" aus der Abteistadt nahm alles gnadenlos auf die Schippe. Kein Blatt vor den Mund nahm auch Birgit Seiberts aus Olzheim, genannt "Kätchen, die Kesse", die als "Härenkoch" über ihre Erlebnisse in einem Pfarrerhaushalt plauderte. Mit Marita Laures und Karl-Heinz Kuhn bestieg karnevalistisches Urgestein die Bütt. Als "Ehepaar Bäbchen und Heini" berichteten sie vom Urlaub auf einem Bauernhof auf dem Gesotz, von Bürgermeister Aloysius Söhngen und seinem Reitpferd, von dem Wundermittel Viagra und von ihren Erfahrungen in einem Beerdigungsinstitut. Claudia Thiel von der Gruppe "Weibsbilder" erläuterte ihre Vorgehensweise bei der Suche nach einem Mann. Polizist "Eifelröschen" berichtete, was beim Einsatz so alles passieren kann. "Die drei rassigen Weiber" vom "Sparensemble" aus Monschau brachten mit ihrem Auftritt die Stimmung in der Halle auf den Siedepunkt, ebenso wie das Männerquartett "Camedie Harmonies".Tänzerisches Können präsentierten die Roten Funken, die Funkengarde und das Gardeballett (alle von der KG Prüm) sowie die "Challengers" aus Lützkampen/Üttfeld. Mit kölschen Liedern leitete die Gruppe "Sockenschuss" zum großen Finale mit allen Aktiven über. Das Prinzenpaar dokumentierte seine Großzügigkeit den ganzen Abend über mit vielen Ordensverleihungen.Die zweite Kappensitzung der KG Prüm mit neuem Programm und einigen Überraschungen steigt am Samstag, 15. Februar, um 20.11 Uhr in der Aula der Wandalbert-Hauptschule. Kartenvorverkauf ist Samstag, 8. Februar, ab 10 Uhr im Möbelhaus Baur in Prüm.

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