Die Sandsäcke liegen vorerst griffbereit

Während im unteren Sauerverlauf bei Ralingen der Hochwasserschutz beschlossene Sache ist und die ersten Vorbereitungen bereits laufen, ist zwischen Echternacherbrück und Bollendorf eine Lösung noch in weiter Ferne. Frühestens 2011 ist hier mit einer Antwort auf die ex-tremen Überschwemmungen von 1993 und 2003 zu rechnen.

 Auch fast sechs Jahre nach dem großen Hochwasser von 2003 ist mit der Umsetzung von Schutzmaßnahmen so schnell noch nicht zu rechnen. TV-Foto: Uwe Hentschel

Auch fast sechs Jahre nach dem großen Hochwasser von 2003 ist mit der Umsetzung von Schutzmaßnahmen so schnell noch nicht zu rechnen. TV-Foto: Uwe Hentschel

Echternacherbrück/Bollendorf. "Bis 2011 ist das ja nicht mehr so lang", sagt Karl-Heinz Ginsbach und verweist auf eine andere Baustelle: "In Oberbillig wurde 2003 mit der Schutzmaßnahme begonnen, also erst 20 Jahre nach dem großen Hochwasser von 1983."

Wartezeiten in Bollendorf noch moderat



Ginsbach ist zuständiger Referent für Hochwasserschutz beim Amt für Wasserwirtschaft in Trier. Verglichen mit Oberbillig sind die Wartezeiten in Bollendorf und Echternacherbrück demnach also noch moderat, wobei auch hier an 20 Jahren letztendlich nicht mehr viel fehlt. 1993 war dort jenes "Jahrhundert-Hochwasser", dessen Rekord 2003 schließlich erneut gebrochen wurde. Bereits seit Jahren wird deshalb an einem entsprechenden Hochwasserschutz gearbeitet - bislang allerdings ohne sichtbare Ergebnisse vor Ort.

Hochwasserschutz voraussichtlich erst 2011



Die "bodenmechanischen Untersuchungen" seien bereits gelaufen und auch weitestgehend abgeschlossen", sagt Ginsbach, "und wir beabsichtigen, in 2009 die Planung unter Berücksichtigung des Hochwassers von 2003 noch ein Mal fortzusetzen". Konkret bedeutet das: Mit der Umsetzung des Hochwasserschutzes ist frühestens 2011 zu rechnen - und nicht ab 2009, wie es noch vor drei Jahren hieß (der TV berichtete).

"Der Untergrund bei Bollendorf ist sehr wasserdurchlässig", erklärt der Referent, und zudem gebe es oberhalb der Ortslage zwei Bäche, die irgendwo im Boden versickerten. "Die führen wahrscheinlich in die Sauer, doch so genau weiß man das nicht", sagt Ginsbach. Letztlich seien aber nicht die kleinen Bäche, sondern die generelle Beschaffenheit des Bodens das Problem, weshalb in Bollendorf von der Grenzbrücke an flussabwärts zunächst eine Untergrundabdichtung entlang des Ufers geplant sei.

Zunächst Grundabdichtung entlang des Ufers



Ergänzend dazu seien im weiteren Flussverlauf Flutmulden und Deiche vorgesehen.

Was die Maßnahme insgesamt kosten wird, dazu gibt es derzeit noch keine Angaben. Vereinbart ist allerdings, dass sich die Verbandsgemeinde Irrel mit zehn Prozent an der Maßnahme des Landes beteiligen soll. Für VG-Bürgermeister Hans-Michael Bröhl, der hier für seine Kommune mit Belastungen in Millionenhöhe rechnet, ist das angesichts der maroden Haushaltslage "nicht tragbar". Deshalb sei bereits vor zwei Jahren der Antrag gestellt worden, die VG von den Kosten zu befreien, sagt Bröhl. Bislang gebe es darauf allerdings noch keine Antwort.

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