Die Schulentwicklungsplanung für den Eifelkreis Die Schülerzahlen steigen wieder

Bitburg/Prüm · Seit einigen Jahren investiert der Eifelkreis gezielt in die Sanierung seiner Schulen. Wie der aktuelle Schulentwicklungsplan des Eifelkreises zeigt, sind diese Investitionen auch durchaus gerechtfertigt.

 Nach dem aktuellen Schulentwicklungsplan zeichnet sich ab, dass bald wieder mehr Jungen und Mädchen im Eifelkreis zur Schule gehen.

Nach dem aktuellen Schulentwicklungsplan zeichnet sich ab, dass bald wieder mehr Jungen und Mädchen im Eifelkreis zur Schule gehen.

Foto: dpa/David-Wolfgang Ebener

Die allgemeine Entwicklung der vergangenen zwei Jahrzehnte ist keine Überraschung, so wirklich bewusst wird einem das Ausmaß aber erst, wenn man dazu die konkreten Zahlen sieht. Im  aktuellen Schulentwicklungsplan für die Schuljahre 2018/2019 bis 2024/2025, dessen Ergebnisse kürzlich auch im Kreistag präsentiert wurden, sind all diese Zahlen erfasst.

Auf gut 200 Seiten hat die Projektgruppe Bildung und Region (Biregio) aus Bonn im Auftrag des Eifelkreises Bitburg-Prüm erneut die gesamte Entwicklung der vergangenen Jahre analysiert  und auf Grundlage aktueller Geburtenzahlen eine Prognose für die kommenden vier bis fünf Jahre erstellt.

Laut dieser Prognose geht es mit den Schülerzahlen wieder aufwärts. Das muss es auch. Denn die Entwicklung seit Beginn des Jahrtausends war insgesamt alles andere als positiv.

Zwischen den Schuljahren 2000/2001 und 2018/2019 ist die Zahl der Jungen und Mädchen, die eine der Grundschule im Kreis besuchen, insgesamt von rund 5000 auf 3470 und damit um gut ein Viertel gesunken. Besonders drastisch war die Entwicklung an der Grundschule in Bettingen, wo es in diesem Zeitraum einen Rückgang von mehr als 67 Prozent der Schüler gab.

Extreme Einbrüche bei den Schülerzahlen gab es aber auch bei den Grundschulen in Körperich (minus 52,3 Prozent), Oberkail (minus 49,2 Prozent), Schönecken (minus 48,7 Prozent) oder aber Idesheim (minus 46,6 Prozent). Die einzige Grundschule im gesamten Kreisgebiet, wo die Zahl der Schüler nicht abgenommen, sondern zugenommen hat, ist die in Mettendorf (plus 5,2 Prozent).

Sinkt die Zahl der Grundschüler, hat das zwangsläufig auch Auswirkungen auf die weiterführenden Schulen. Da der allgemeine Rückgang der Schülerzahlen nicht erst mit Beginn des Jahrtausends begonnen hat, sondern bereits viel früher, ist dort die Entwicklung noch viel extremer.

Zwischen den Schuljahren 2000/2001 und 2018/2019 hat sich die Zahl der Jungen und Mädchen an den weiterführenden  Schulen im Kreisgebiet von 10 483 auf 6778 reduziert. Verlierer dieser Entwicklung waren vor allem die Realschulen plus, wohingegen die Gymnasien davon profitiert haben, dass immer mehr Schüler das Abitur anstreben.

Unterm Strich fiel der allgemeine Rückgang an den Gymnasien deshalb vergleichsweise gering aus. Allerdings zeigt der Schulentwicklungsplan auch, dass die Entscheidung für das Gymnasium nicht immer die richtige war. So wechseln viele Schüler im Laufe der Sekundarstufe I vom Gymnasium zu einer anderen Schule. Angesichts der allgemeinen Tendenz stellt sich aber durchaus die Frage, ob die zweistelligen Millionenbeträge, die der Kreis jedes Jahr in die Zukunftsfähigkeit seiner Schulen investiert, gerechtfertigt sind. Nach Auffassung des Kreises, dessen Kreistagsmitglieder diese Ausgaben in der Regel einstimmig beschließen, sind sie das. Und nach Einschätzung der Projektgruppe Biregio ebenfalls.

„Wurde der letzte Schulentwicklungsplan in einer Phase des großen Umbruchs vorgelegt, erscheint der neue zu Beginn einer Konsolidierung und eines gewissen Aufbruchs“, heißt es im aktuellen Schulentwicklungsplan. Und „da die Politik und die Verwaltung im Eifelkreis Bitburg-Prüm frühzeitig damit begonnen haben, bei den einzelnen Schulen baulich zu reagieren, sind diese Herausforderungen eher beherrschbar“.

Angesichts steigender Geburtenzahlen (aktuell mehr als 900 pro Jahr) und des ebenfalls leichten Anstiegs an Einwohnerzahlen im Eifelkreis rechnen die Schulentwicklungsplaner in den kommenden Jahren wieder mit einer Zunahme der Schüler.

Während nach den Sommerferien rund 870 neue Fünftklässler an den weiterführenden Schulen starten,  werden es gemäß Prognose zu Beginn des Schuljahres 2024/2025 fast 1000 sein. Bei den Grundschulen wird davon ausgegangen, dass sie nach dem Rückgang in den kommenden zehn Jahren wieder auf über 4000 steigen werden und diese Marke dann so schnell auch nicht mehr unterschritten wird.

Insgesamt ist das Fazit der Schulentwicklungsplaner durchaus optimistisch: „Die vor Ort zum Teil sehr schmerzlichen Einschnitte bei der Umstellung des Schulsystems waren aus heutiger Sicht die Grundlage für die Konsolidierung“, heißt es abschließend.

Der Eifelkreis habe auf die Entwicklung durch entsprechende Investitionen in der Regel recht zeitnah reagiert. Die kommenden Jahre würden daher „eher durch kleinere Arrondierungen bestimmt als durch große Würfe“.

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