Die Sparsamsten der Region

Bitburg · Eine vom Städte- und Gemeindebund in Auftrag gegebene Studie der Universität Trier belegt, dass manche Verbandsgemeinden kaum noch Einsparpotential haben: Sie haushalten offenbar besonders gut - aber wie machen die das?

 Um den Frieden zu wahren, hat die Studie auf eine Rangfolge verzichtet – Neuerburg, Irrel oder Kelberg hätten wohl Aussicht auf den Pokal gehabt. TV-Foto: Klaus Kimmling; TV-Grafik: Birgit Keiser

Um den Frieden zu wahren, hat die Studie auf eine Rangfolge verzichtet – Neuerburg, Irrel oder Kelberg hätten wohl Aussicht auf den Pokal gehabt. TV-Foto: Klaus Kimmling; TV-Grafik: Birgit Keiser

Bitburg. Die Verbandsgemeinden (VG) Irrel, Neuerburg und Kelberg arbeiten besonders effizient: Als die Teilnehmer aus dem Landkreis Vulkaneifel und dem Eifelkreis Bitburg-Prüm die Ergebnisse der Studie "Nachhaltige Kommunalstrukturen in Rheinland-Pfalz" erhielten, waren das so gute wie schlechte Nachrichten: Wer bislang ohnehin schon gut haushielt, bekam natürlich weniger Reserven aufgezeigt.
Kommunal reform


"Generell bemühen sich alle, effizient zu arbeiten", sagt Professor Ludwig von Auer. Doch seien einige Untersuchte kaum noch zu optimieren gewesen - etwa die VG Irrel, Kelberg und Neuerburg. Bürgermeister Moritz Petry überrascht es kaum, dass die Forscher in der VG Irrel Einsparungen von gerade einmal 3 400 Euro pro Jahr möglich sahen. "Durch die Steuerschwäche unseres Gebietes waren wir immer gezwungen, möglichst wenig Geld auszugeben", sagt er und verweist auf die schlanke Verwaltung mit nur zwei Fachbereichen.
Auch in Kelberg sieht die Universität nur Einsparmöglichkeiten von gerade einmal 5200 Euro pro Jahr - wobei auch hier, wie bei allen Kandidaten, von der Ausnutzung der geringen Einsparpotenziale im Bereich der Verwaltung abgeraten wird, da der Aufwand viel zu hoch wäre. Bürgermeister Karl Häfner sieht den konservativen Umgang mit dem Geld bestätigt: "Wir fangen eine neue Maßnahme erst an, wenn die alte abgeschlossen ist", sagt er - dabei leiste sich die VG durchaus einiges: "Die neue Sportanlage ist komplett ausfinanziert, die Umlage für die Ortsgemeinden wurde gerade gesenkt. Aber wir stellen etwa beim Personal immer wieder jeden Posten auf den Prüfstand."
Auch Bürgermeister Norbert Schneider sieht in den niedrigen Kennzahlen der Studie eine Bestätigung für die in der VG Neuerburg eingeschlagenen Wege: "Wir haben uns schon früh mit anderen verglichen, auch wenn das nicht immer gerne gesehen war. Und unsere junge und moderne Verwaltung bringt sich gerade bei der modernen Technik sehr ein - so kommt eins zum anderen." Sein Büroleiter Alexander Schaal sieht das dargestellte Sparpotential von rund 26 000 Euro dabei sogar schon längst realisiert - handelt es sich dabei doch um mögliche Effekte durch Online-Dienste, wie sie auf ausdrücklichen Wunsch der Verwaltung erst untersucht wurden - und die sich zu diesem Zeitpunkt bereits in der Installation befunden hätten: Das personalsparende Bürger- und Ratsinformationssystems ist seit 2009 intern im Einsatz, seit 2011 für jedermann nutzbar.
Norbert Schneider betont aber seine positive Haltung zur Kommunalreform: "Auch aus der Zusammenlegung mit der VG Irrel kann viel Positives herauskommen." Er sei jedenfalls schon seit Jahren der Ansicht, "dass die Kleinteiligkeit der vielen Verwaltungen ein Witz ist".Extra

In Zusammenarbeit mit den VG-Verwaltungen, dem Statistischen Landesamt und dem beauftragenden Gemeinde- und Städtebund untersuchte ein sechsköpfiges Kernteam unter der Leitung der Wirtschaftsprofessoren Dr. Ludwig von Auer und Dr. Georg Müller-Fürstenberger, ob und wie die im Landkreis Vulkaneifel und Eifelkreis Bitburg-Prüm angesiedelten VGn noch sparen könnten. Einmal durch Fusionen oder Kooperationen, ebenso wurde aber auch geschaut, was die einzelnen VG aus sich heraus noch machen können - vor allem im Bereich der Verwaltung selbst, der Feuerwehren und der Schulen. Durch Schulschließungen und Winterdienstgebühren könne etwa die VG Arzfeld is zu 200 000 Euro jährlich sparen. fgg

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