Stadt hofft auf Leader-Förderung Kyllburg gibt Gas in Sachen Tourismus

Kyllburg · Die Stadt Kyllburg will ein Tourismuskonzept fördern lassen, bei dem verschiedene Einzelprojekte gebündelt dargestellt werden. Wanderwege, Camping und Radwege werden darin enthalten sein.

 Die alte Mühle an der Kyll soll in den Tourismus eingebunden werden. Momentan gibt es verschiedene Ansätze, aber noch keine konkreten Pläne.

Die alte Mühle an der Kyll soll in den Tourismus eingebunden werden. Momentan gibt es verschiedene Ansätze, aber noch keine konkreten Pläne.

Foto: Christina Bents

Der Rundweg „Auf dem Hahn“ ist idyllisch. Auf der einen Seite fließt die Kyll, ein Baumlehrpfad erklärt, welche Baumarten hier wachsen. Kleine offene Hütten laden zum Verweilen ein und Kunstobjekte setzen überraschende Akzente.

Der Kyllburger Stadtbürgermeister Wolfgang Krämer möchte gerne, dass alle Generationen diesen Weg nutzen können. Deshalb soll er barrierefrei werden. Die Route soll in ein touristisches Gesamtkonzept eingebaut werden, zu dem die Sanierung des Freibads, der Campingplatz, die alte Mühle und ein Radweg gehören.

Krämer erklärt: „Wir wollen, dass die Planleistung für ein Gesamtkonzept durch Leader gefördert wird. Das ist ein Novum. Aber leider ist die finanzielle Situation der Stadt so, dass wir uns die Planungskosten sonst nicht leisten können.“

Sollte die Planung gefördert werden, kann ein Planungsbüro auf bereits bestehende Studien und Konzepte aufbauen. Kyllburg ist Grundzentrum nach dem Landesentwicklungsplan in der Städtebauförderung, hat ein Einzel- und Nahversorgungskonzept sowie ein Zukunftskonzept, bei dem viele Ideen aus der Bürgerbeteiligung eingeflossen sind. Warum es grundsätzlich so viele Konzepte braucht, meint der Stadtchef: „Viele negative Entwicklungen, die sich über Jahrzehnte verfestigt habe, lassen sich nicht innerhalb eines oder zwei Jahren wieder umkehren. Das braucht Zeit, und man muss dranbleiben.“

Inhaltlich gehört zum Tourismusprojekt der Hahn, auf dem es verschiedene Wanderstrecken zwischen 1,4 und 5,4 Kilometern gibt. Der Hahn würde sich auch als Kur- und Heilwald anbieten. Ein weiterer Wander- und Spazierweg soll sich wie eine Acht um die Stadt legen, deren Schnürstelle an der Hochstraße ist und die den Annen- und den Stiftsberg umfasst.

Ein weiterer wichtiger Punkt im Tourismuskonzept ist das Freibad, das der Verbandsgemeinde gehört und saniert werden muss. Dazu laufen derzeit drei Förderanträge, wie Rainer Wirtz, erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Bitburger-Land berichtet. Er sagt: „Ein Antrag wurde beim Bund gestellt und zwei beim Land. Wir sind da in guten Gesprächen und hoffen, dass wir bis Ende des Jahres einen positiven Bescheid haben.“

Das Bad hat ein Schwimmerbecken mit fünf Bahnen, die 25 Meter lang sind, ein Nichtschwimmerbecken mit 360 Quadratmetern, ein Sprungbecken mit 10 Meter mal 12,5 Metern Wasserfläche und ein Kinderplanschbecken.

Grundlegend müssen die Technik und die Becken erneuert werden. Dazu werden die Außenanlagen neu und zeitgemäß angelegt. Wirtz erklärt: „In diesem Jahr werden wir, sobald es Corona zulässt, öffnen. Wenn wir die Förderzusagen bekommen, können wir vielleicht im nächsten Jahr mit der Sanierung beginnen. Wir gehen von Kosten von rund 4,5 Millionen aus.“

Neben dem Freibad befindet sich der Campingplatz, der gerade bei niederländischen Gästen sehr beliebt ist. Das „Glampingzelten“, das für glamouröses Camping steht und momentan ein großer Trend ist, wird gut angenommen und die Betreiber des Platzes wollen sich gerne räumlich erweitern.

Auf der Mühleninsel und der Mühle soll es, wenn es nach der Stadt geht, ebenfalls lebendiger werden, doch das scheint kurzfristig nicht zu funktionieren. „Momentan wartet die Mühle auf eine neue Nutzung. Verschiedene Ansätze sind da, aber noch keine konkreten Pläne“, sagt der Besitzer Georg Zahnen.

 Bürgermeister Wolfgang Krämer zeigt auf der Karte, einzelne Punkte, die touristisch interessant sind.

Bürgermeister Wolfgang Krämer zeigt auf der Karte, einzelne Punkte, die touristisch interessant sind.

Foto: Christina Bents
 Der „Hahn“ ist für die Kyllburger und Touristen ein wichtiger Erholungsort. Deshalb soll er laut Wolfgang Krämer ins Tourismuskonzept einfließen.   

Der „Hahn“ ist für die Kyllburger und Touristen ein wichtiger Erholungsort. Deshalb soll er laut Wolfgang Krämer ins Tourismuskonzept einfließen.  

Foto: Christina Bents

Die Route des Premium-Kylltal-Radwegs, der aktuell vom Bahnhof aus über die Bademer und die Wilsecker Straße läuft, soll sich ändern. Vom Bahnhof aus könnte er ins gastronomische „Bermudadreieck“ führen, von dort in die Mühlengasse, an der alten Mühle vorbei über die Mühleninsel zum Campingplatz, um den Stiftsberg und schließlich Richtung Malberg und Bitburg.

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