Kaputte Straßen in der Eifel Im Tal der 1000 Schlaglöcher

Auw an der Kyll · Die Sanierung der L 2, die durch Auw/Kyll führt, wird schwieriger als gedacht. Baubeginn soll erst im Jahr 2021 sein. Ein marodes Stück der Rumpelpiste wird dabei nicht angepackt: die Höhenstrecke Richtung B 51.

 Tolles Panorama, aber es gibt einen Haken: Die Straßen im Tal rund um Auw an der Kyll zu sanieren, ist aufwendig.

Tolles Panorama, aber es gibt einen Haken: Die Straßen im Tal rund um Auw an der Kyll zu sanieren, ist aufwendig.

Foto: TV/Christian Altmayer

Vom Berg über Auw an der Kyll kann man ein Postkartenmotiv einfangen. Ein schmaler Kirchturm und spitze Häuschen ragen aus dem Tal hervor. Die Kyll rauscht an Sandsteinfelsen vorbei, die aus grünen Hügeln wachsen. Das einzige Problem: Wer das Panorama genießen will, muss seine Stoßdämpfer auf eine harte Probe stellen. Denn die Landesstraße 2, die durch den Ort in der Verbandsgemeinde (VG) Speicher und aus ihm hinausführt, ist ein Flickenteppich von Asphaltschichten.

Einige Male wurde die Straße notdürftig ausgebessert, Schlaglöcher abgedeckt. Seit der letzten Generalsanierung sind aber schon Jahrzehnte ins Land gegangen. 2021 soll sie nun aber endlich kommen, zumindest auf einem Teilstück.

Seit Jahren planen Fachleute des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Gerolstein bereits, die Strecke zwischen dem Bahnübergang und dem Ortsausgang Richtung Orenhofen zu erneuern. Ein Abschnitt der K 37 soll in einem Zug mitsaniert werden.

Doch es gibt Komplikationen. Und die haben mit der idyllischen Lage des 140-Seelen-Dorfes zu tun.

Weil Auw im Tal liegt, führen alle Wege aus dem Ort hinaus über Steigungen. Bei den Bauarbeiten müssen also laut dem stellvertretenden LBM-Chef Bruno von Landenberg Hänge gesichert werden – etwa mit dem sogenannten Hydrozementationsverfahren. Hierbei wird Erdreich abgebaggert und mit Beton vermischt, was dem Boden mehr Halt verleiht.

Zudem sei die Entwässerung rund um Auw komplex, sagt von Landenberg. Gerüchten zufolge ist außerdem ein externer Ingenieur vom Projekt abgesprungen – auch wenn dies von offizieller Seite nicht bestätig wurde: Die Planungen ziehen sich in die Länge und der Baubeginn nach hinten.

Inzwischen seien diese nach Angaben des LBM aber „zu 80 Prozent abgeschlossen“. Mit Baurecht rechnet man bei der Behörde im nächsten Jahr, sodass die Arbeiten spätestens 2021 begonnen und wahrscheinlich schon abgeschlossen werden können. Über die Kosten für die etwa 1000 Meter Strecke will man bei der Behörde vorerst nichts verraten. Erste Informationen dazu wird es wohl bei einer Bürgerversammlung im Herbst geben. Dann wird das Projekt im Detail vorgestellt.

Was einige Einwohner schon jetzt ärgert, sagt Ortsbürgermeister Günter Kirsch, ist der weiterhin schlechte Zustand der L2 Richtung Idesheim. Denn die Straße, die für die Auwer der Zubringer zur B 51 ist, ist ebenso marode wie die Ortsdurchfahrt. Hier sollen die Bagger 2021 aber noch nicht rollen. Das ärgert auch Edmund Weimann, den Bauamtsleiter der VG Speicher: „Natürlich hätte die Straße eine Sanierung nötig.“

Weimann und Dorfchef Kirsch wissen aber auch: „Wann sie saniert wird – darauf haben wir leider keinen Einfluss.“

Auch beim LBM gibt es auf diese Frage noch keine Antwort. Vom stellvertretenden Behördenleiter von Landenberg heißt es lediglich: „Die L 2 in Richtung Idenheim ist im aktuellen Investitionsprogramm nicht enthalten.“

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