Die Straßen waren etwas sicherer

BITBURG. Die Zahl der Unfälle im Altkreis Bitburg geht weiter zurück. Fünf Menschen starben im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen im Südkreis. Das sind 50 Prozent weniger als im Jahr 2003.

Betrachtet man nur die Veränderungen zwischen den Jahren 2003 und 2004, dann müsste man positiv gestimmt sein. Denn die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle und die der Unfalltoten und Schwerverletzten ging zurück. Doch die Fallzahlen sprechen eine andere Sprache. 2395 Mal krachte es auf den Straßen im Bereich der Inspektion Bitburg. Das einzig positive an der hohen Zahl ist, dass dieser Wert rund 4,2 Prozent unter dem Ergebnis von 2003 liegt, als es 2502 Mal krachte. Dies geht aus der Unfallbilanz des Jahres 2004 hervor, die nun vorgestellt wurde. Fünf Menschen verloren bei Verkehrsunfällen im vergangenen Jahr ihr Leben. 2003 waren es noch zehn. Auch die Zahl der Schwerverletzten ging zurück. Sie sank um 12,4 Prozent auf 134. Die Zahl der Leichtverletzten stieg dagegen um 2,2 Prozent auf 324.Junge Fahrer sind weiter Spitze bei Unfällen

Ein Blick in die Statistik zeigt, dass zwei Drittel der Unfälle außerhalb geschlossener Ortschaften geschehen. Dabei verloren vier Menschen ihr Leben, 81 wurden schwer und 154 leicht verletzt. 80 Unfälle ereigneten sich auf dem Teilabschnitt der A 60 zwischen Waxweiler und Spangdahlem. In 18 Fällen waren Fußgänger, bei zehn Unfällen Radfahrer, bei 54 motorisierte Zweiradfahrer beteiligt. 38 Lastkraftwagen wurden als Unfallbeteiligte registriert, berichtet Polizei-Hauptkommissar Klaus Schnarrbach von der Polizei Bitburg. "Nicht angepasste Geschwindigkeit spielt bei fast allen Außerortsunfällen als Ursache mit", sagt der Beamte. Überhöhte Geschwindigkeit, ungenügender Sicherheitsabstand, falsches Überholen mit Benutzung der falschen Fahrbahn war in 408 Fällen Unfallursache. Bei 82 Unfällen - im Jahr 2003 waren es 75 - war alkoholbedingte Verkehrsuntüchtigkeit die Unfallursache. In zwei Fällen waren Drogen im Spiel. Weitere häufige Unfällgründe waren Missachtung der Vorfahrt (143 Unfälle) oder Fehler beim Wenden und Abbiegen/Ein-/Ausfahren (356). Dauerthema bei der Unfallbilanz bleiben nach wie vor die jungen Fahrer. "Das ist die Risikogruppe Nummer 1", sagt Schnarrbach. Bei 701 Unfällen (29,3 Prozent aller Unfälle) waren Fahrer der Altersgruppe zwischen 18 und 24 Jahren beteiligt. Es wurde ein Verkehrsteilnehmer getötet, 39 schwer und 100 leicht verletzt. Ursachen für die hohen Unfallzahlen dieser Altersgruppe sind wie in den vergangenen Jahren auch geringe Fahrpraxis, hohe Risikobereitschaft mit Überschätzung der eigenen Fahrfähigkeiten und Gruppendynamik. Nahezu gleich geblieben ist die Zahl der Unfälle, bei denen Kinder zu Schaden kamen. Bei 24 Unfällen waren Kinder beteiligt. Dabei wurde ein Kind als Mitfahrer in einem PKW getötet, acht schwer und zwölf leicht verletzt. Nur einer dieser Unfälle ereignete sich auf dem Schulweg.Geschwindigkeit und Drogen im Vordergrund

An 54 Unfällen waren motorisierte Zweiräder oder Motorräder beteiligt. Dabei wurde ein Verkehrsteilnehmer getötet, 20 schwer und 33 leicht verletzt. Im Jahr 2003 wurden 63 Motorradunfälle registriert, wobei 35 Personen schwer und 28 leicht verletzt wurden. Positiv ist der Rückgang bei den Unfallfluchten. Im Jahre 2004 haben bei 285 (minus 9,7 Prozentpunkte) Unfallbeteiligte das Weite gesucht. "Bei Unfällen mit unerlaubtem Entfernen von der Unfallstelle wurden drei Personen schwer und 23 leicht verletzt", berichtet der Beamte. Ein Drittel der Unfallfluchtdelikte wurde übrigens nachträglich aufgeklärt. Angesichts der weiterhin hohen Unfallzahlen bleibt das Ziel der Polizei im Südteil des Kreises, "die Unfallzahlen zu beeinflussen und das Verkehrsverhalten zu ändern. Dabei werden die Bekämpfung der Ursachen Fahruntüchtigkeit durch Alkohol und Drogen und Geschwindigkeit im Vordergrund der Überwachungstätigkeit stehen", kündigt der Polizei-Hauptkommissar an.

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