Die Stunde Null in Prüm

PRÜM. Das Ende des Zweiten Weltkriegs bedeutete für die Prümer die Rückkehr aus der Evakuierung in eine Stadt, die zu mehr als 80 Prozent zerstört war. 60 Jahre danach, am 22. Mai, eröffnet die Initiative Frauenschuh in Prüm eine Austellung zu diesem Thema.

 So wie hier in der Prümer Spiegelstraße (Aufnahme von 1945/46) hinterließ der Zweite Weltkrieg in vielen Eifelorten Trümmerhaufen. Foto: TV -Archiv/Kaspar Thürwächter

So wie hier in der Prümer Spiegelstraße (Aufnahme von 1945/46) hinterließ der Zweite Weltkrieg in vielen Eifelorten Trümmerhaufen. Foto: TV -Archiv/Kaspar Thürwächter

Zwischen Trümmern und Wiederaufbau: Als der Krieg vor 60 Jahren endete, lag auch Prüm, wie so viele andere Städte, in Schutt und Asche. Die ersten Prümer, die aus der Stadt geflohen waren, machten sich auf den Weg in ihre Heimat, als die Amerikaner im März 1945 über das Ostufer der Prüm Richtung Rhein vorstießen.Erinnerung an Kochs Gretchen

Sie kamen aus den östlich der Stadt gelegenen Dörfern, wo sie während der Kämpfe Zuflucht gefunden hatten. Ab Kriegsende am 8. Mai 1945 folgten nach und nach die Familien, die über ein halbes Jahr in den Evakuierungsgebieten Westerwald, Siegerland und Harz untergekommen waren. Für alle war es die Stunde Null und der Neuanfang in einer Stadt, die in Schutt und Asche lag und keine Infrastruktur mehr hatte. Daran erinnert nun eine Ausstellung der Initiative Frauenschuh, die am 22. Mai in der Volksbank Eifel Mitte eröffnet wird. Großformatige Bilder dokumentieren den Überlebens- und Aufbauwillen der Prümer und veranschaulichen in beeindruckender Weise, wie sie sich beim Neuanfang inmitten der Trümmer zu helfen wussten und wie mit viel Einfallsreichtum Hunger und Wohnungsnot besiegt wurden, auch als die vierjährige Aufbauleistung durch die Kalvarienberg-Explosion 1949 einen katastrophalen Rückschlag erlitt. Begleitet wird die Ausstellung von einer Multimedia-Schau, inszeniert von Filmemacher Manfred Klein aus Willwerath. Die Besucher dürfen gespannt sein auf bisher einmalige Live-Darstellungen, dargeboten vom Theaterverein Schwarzer Mann und Mitgliedern des Katholischen Frauenbundes Prüm. Prümer Bürger wie beispielsweise "Kochs Gretchen", Wirtin zum Grünen Hüttchen, "Zömmisch Kättchen", die Prüm zu keiner Stunde der schweren Kämpfe verlassen hatte, oder die hilfsbereite Bäckersfrau Maria Deppe werden beim Theaterspiel noch einmal lebendig Ausstellungseröffnung sowie Multimedia- und Live-Schau sind am Sonntag, 22. Mai, um 14.30 Uhr in der Volksbank Eifel Mitte in Prüm.

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