Die Suche nach Freiheit und Glück

SCHÖNBERG/OSTBELGIEN. Die dritten Passionsspiele im ostbelgischen Schönberg zeigen das Leben, das Sterben und die Auferstehung Jesu Christi vom 8. März an in 13 Aufführungen.

Der Ort Schönberg gehört zur belgischen Gemeinde St. Vith und liegt nur rund zehn Kilometer von der Schneifelgemeinde Bleialf entfernt. Die Initiative, in Schönberg Passionsspiele aufzuführen, geht zurück auf Siegfried Bongartz, damals Diakon im Dekanat St. Vith. Bei der Uraufführung 1993 wirkten 50 Laien auf der Bühne mit. Das Besondere war der Bezug zu aktuellen Ereignissen in der Welt wie Armut und Ausbeutung oder Krieg in Jugoslawien. Bei der Neuauflage 1998 führte Theaterfachmann Celio de Melo Regie. Das Geschehen spielte sich auf zwei Bühnen ab mit einem biblischen Jesus und einem Jesus von heute, die von zwei verschiedenen Schauspielern dargestellt wurden.Der heutige Mensch im Kontext der Bibel

Der Autor Siegfried Bongartz ist ein Mann mit vielen Interessen. Er ist Pianist, Philosoph, Theologe, Pädagoge und Familienvater. Für die Spielzeit 2003 schrieb der 36-Jährige eine Neufassung unter dem Titel "Ecce Homo" (Seht da, der Mensch). Er möchte den Menschen, wie er ihn im persönlichen Leben kennt und erfährt, im Kontext der Bibel beleuchten. Die Leidensgeschichte wird in drei Zeit- und Bedeutungsebenen sichtbar gemacht. Im Mittelpunkt stehen die Figuren Judith, Onesimus und Jesus. Judith, eine typische Jugendliche der heutigen Zeit, sucht ihren Weg, um frei und glücklich zu werden. Der Sklave Onesimus, von dem die Apostelgeschichte erzählt, flüchtet vor seinem Herrn Philemon und sucht Zuflucht bei Paulus. Auf der dritten Ebene agiert Jesus mit seinen Fragen und Zweifeln, mit Tod und Befreiung. Manchmal berühren sich die Geschichten der drei Hauptfiguren und fließen ineinander. "Die Spiele laden ein zum Betrachten, Mitleben und Nachdenken. Sie wollen froh machen und befreien", sagt Marlene Backes, Mitglied des Organsationsteams. Regisseur Alfons Velz ist Lehrer an der Bischöflichen Schule in St. Vith. Die insgesamt mehr als 30 Schauspieler stammen zum Großteil aus den drei Ourtalpfarren Schönberg, Mackenbach und Herresbach. Ihr Pfarrer Claude Theiss fungiert als geistlicher Begleiter der Spiele und übernimmt die Rolle des Paulus. Die Passionsspielgruppe ist Mitglied des Dachverbands "Europassion", dem rund 70 Gruppen aus ganz Europa angehören. Zweistündige Aufführungen im Freizeitzentrum Schönberg sind immer freitags vom 14. März bis 4. April um 20.30 Uhr. Samstags wird am 15. und 22. März um 15 Uhr gespielt sowie am 8. und 29. März und 5. April um 20.30 Uhr. Sonntag-Aufführungen vom 16. März bis 6. April beginnen immer um 15 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene zehn Euro, für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre fünf Euro. Weitere Informationen zu den Passionsspielen in Schönberg bei Marlene Backes, Telefon 0032/80228521, Fax 0032/80511609. Kartenvorverkauf unter Telefon 0032/80549444. Internet-Seite: www.passio.be

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