Die Südeifel als Radfahrer-Paradies

NEUERBURG. Auch in diesem Jahr waren viele Radler, Skater und Wanderer bei der zweiten Auflage der Südeifel-Tour dabei. "Abgasfrei" machten sie sich auf die 31,5 Kilometer lange Strecke zwischen Zweifelscheid und Irrel.

Straßen ohne Autos, das bedeutet: Keine Abgase, kein Motorenlärm, kein Hupen, kein böser Blick eines gehetzten Autofahrers. Dieser Traum jedes (nicht motorisierten) Zweiradfahrers wurde am Sonntag im Enz- und Prümtal zwischen Zweifelscheid und Irrel wahr, denn die 31,5 Kilometer lange Strecke war einzig den Radlern, Skatern und Wanderern vorbehalten. Pünktlich um 10 Uhr startete der Neuerburger Verbandsbürgermeister Norbert Schneider die zweite Südeifel-Tour in Zweifelscheid. Zusammen mit dem Neuerburger Pfarrer Stefan Trauden setzte er sich an die Spitze einer Schar von Radfans und nahm die Strecke über Neuerburg, Sinspelt, Mettendorf, Enzen, Peffingen, Holsthum, Prümzurlay nach Irrel in Angriff. Trauden fuhr auf dem schnellsten Weg in den Neuerburger Stadtpark, wo er sein Radlerdress gegen das Messgewand tauschte und mit vielen Besuchern einen Gottesdienst im Freien feierte. Zweifelscheids Ortsbürgermeister Wilfried Balmes, der gemeinsam mit Bürgermeister Schneider die Tour gestartet hatte, war stolz, dass seine kleine Gemeinde in diesem Jahr wieder Ausgangspunkt sein durfte."Höchste Anerkennung" für alle Beteiligten

In allen Gemeinden, auf der 31,5 Kilometer langen Strecke waren Erholungs- und Verpflegungspunkte eingerichtet worden. In Mettendorf stand ein Pannenservice bereit, um liegen gebliebenen Radlern weiter zu helfen. In Neuerburg, wo die Radler über den historischen Marktplatz umgeleitet wurden, wartete Dieter Trapp aus Waxweiler auf Tourteilnehmer ohne Fahrrad. Gegen eine Leihgebühr half er diesen mit einem "soliden Drahtesel" weiter. Bereits am frühen Nachmittag waren auf dem Ernzener Bergrücken mehr als 3000 Becher Mineralwasser verteilt worden. Viele Restaurants an der Strecke warteten mit speziellen Radlermenüs auf Gäste. Ralf Grün, Cheforganisator vom Touristikbüro in Neuerburg, lobte die teilnehmenden Vereine, Gemeinden und Gastronomiebetriebe für ihr großes Engagement, sowohl bei der Vorbereitung als auch bei der Umsetzung. "Auch die einzelnen Feuerwehren und die Polizei, die den Ordnungsdienst übernommen hatten, verdienen höchste Anerkennung" sagte Grün. Auf dem Sportplatz in Mettendorf hatten die Polizei, der ADAC und die Post ein Fahrradturnier für Kinder organisiert. Ursula Kort war aus Salmtal an die Enz gekommen, um am Samstag in Mettendorf ein Klassentreffen zu besuchen. Ihr kam es sehr gelegen, zusammen mit ehemaligen Schulkameraden die lange Nacht aus den Gliedern zu radeln. Überall unterhielten Musikvereine und Jugendbands Besucher und Radler. Auch einige "verirrte" Regentropfen am Vormittag taten der Begeisterung keinen Abbruch. So war sich Organisator Ralf Grün schon am Mittag ziemlich sicher, dass die Teilnehmerzahl von etwa 15 000 aus dem vergangenen Jahr in diesem Jahr zumindest erreicht, wenn nicht gar übertroffen werden könnte.

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