Die Taler werden nicht mehr wandern

Rund 130 Fußballspiele, fast eine halbe Million Euro Spendeneinnahmen für den Förderverein krebskranker Kinder in Trier: Die "Sterntaler" haben ihrem Namen Ehre gemacht in den vergangenen 20 Jahren. Heute Abend tritt das Team mit vielen Größen aus der Region zum letzten Mal an - um 20 Uhr in Lasel.

 Sie kickten 20 Jahren lang für krebskranken Kinder: die Sterntaler (rot), auf dem Foto von 2005 mit der Rheinland-Auswahl, Schiri Wolfgang Weckmann und seinem großen Kollegen, FiFa-Schiri Herbert Fandel. TV-Foto: Archiv/Klaus Schmitz

Sie kickten 20 Jahren lang für krebskranken Kinder: die Sterntaler (rot), auf dem Foto von 2005 mit der Rheinland-Auswahl, Schiri Wolfgang Weckmann und seinem großen Kollegen, FiFa-Schiri Herbert Fandel. TV-Foto: Archiv/Klaus Schmitz

Lasel. Klaus Toppmöller, Edgar Schmitt, Wolfgang Tullius, Elmar Frank, Rainer Brinsa oder Charly Schröder: Viele Fußballgrößen aus der ganzen Region, insgesamt etwa 40 Sportler, haben bei den Sterntalern mitgemacht. Und zwar gern, denn die Mannschaft hat seit 1989 einer besonders guten Sache gedient: der Unterstützung der Kinderkrebsstation im Mutterhaus Trier und des angeschlossenen Fördervereins.

Für Stammspieler Werner Ludgen aus Olzheim hatten die Einsätze auch einen persönlichen Hintergrund: "Da unser Sohn Sebastian auf dieser Station zwei Jahre zuvor mit einem Hirntumor behandelt worden war, war mir klar geworden, was alles an wichtigen Dingen auf der Station fehlte", sagt er. Ausstattung, Betreuung, Nähe zu den Eltern - all diese Dinge wurden deshalb dank der vielen "Taler" verbessert.

Die Sterntaler erspielten sich nicht nur viele Sympathien (und Siege), sondern auch viel Geld für krebskranke Kinder und ihre Familien. Rund 500 000 Euro, schätzt Ludgen, müssten auch dank vieler Folgespenden dabei zusammengekommen sein.

"Das kann ich bestätigen", sagt der Vorsitzende des Fördervereins, Eugen Schuh. Mit dem Geld habe man vor allem die betroffenen Familien unterstützt. "Zum Beispiel bei finanziellen Engpässen -wenn die Mutter ihren Job aufgeben musste, um bei ihrem Kind sein zu können."

Auch Kuraufenthalte seien von den Einnahmen mitfinanziert worden oder die pädagogische Betreuung der Kinder im Krankenhaus, "damit der Abstand zur Schule nicht zu groß wurde". Mittlerweile können die jungen Schützlinge der Krebsstation auch im Krankenhaus am Unterricht teilnehmen - durch Internet-Schaltungen direkt ins Klassenzimmer. Nächstes Vorhaben des Vereins: Der Kauf einer Wohnung für die Eltern in Krankenhausnähe.

Ein Märchen geht zu Ende



Für die Sterntaler jedoch ist jetzt Schluss, denn auch Helden kommen in die Jahre: "Uns tut das schrecklich leid", sagt Schuh. Was die Mannschaft auf dem Rasen für den guten Zweck geleistet habe, sei einfach großartig. "Die Sterntaler waren für uns immer eine feste Bank. Aber irgendwann geht jedes Märchen zu Ende."

Das endgültig letzte Spiel der Sterntaler ist heute Abend, 20 Uhr, beim Sportfest des SV Lasel/Feuerscheid - unter Beteiligung vieler Urgesteine aus den Anfangsjahren. Unter anderem sind dabei: Werner Kartz, Harald Kohr, Edgar Schmitt, Charly Schröder, Werner Heinzen, Theo Irmisch, Friedhelm Rach, Dieter Kaiser, Rainer Poltrock und viele weitere Teammitglieder aus 20 Jahren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort