Die Tour durch die Eifel endet im Magen

MECKEL. (uhe) Frisch, natürlich und regional: Mit Produkten aus der Eifel kochen Hobbyköche in Meckel unter professioneller Anleitung ein Döppekooche-Gericht.

Am kleinen Finger des Kochs hängt eine Packung Schinken. "Das ist Eifel-Schinken", erklärt er. Dann hält er ein Stück Käse hoch: "Eifel Gouda. Der kommt aus Wittlich. Mit dem was Ihr heute hier kocht, tut Ihr etwas für die ganze Region", sagt Thomas Herrig, Koch im Meckler "Gasthaus Herrig". Dann schenkt er der kleinen Gruppe, die an diesem Abend von ihm lernen möchte, ein Glas Sekt ein. Der kommt zwar nicht aus der Eifel, schmeckt aber trotzdem. Der Küchenchef zeigt weitere regionale Produkte, erklärt zwischen zwei Schlückchen Sekt die Philosophie, die hinter dem steckt, was nach einem weiteren Schluck Elbling beginnt: Mit Nahrungsmitteln, die - so weit es möglich ist - aus der Eifel stammen, soll an diesem Abend ein altes Eifeler Gericht gekocht werden, nämlich "Döppekooche" (Topfkuchen). Gehört haben davon schon viele, wie er zubereitet wird, weiß aber kaum noch einer. Der Döppekooche besteht aus frisch geriebenen Kartoffeln, Eiern und Gewürzen, die in einem Topf im Ofen knusprig gebacken werden. Besonders in den ärmeren Gebieten der Eifel galt der Topfkuchen als besonderes Essen, das beispielsweise zu St. Martin an Stelle der Gans verspeist wurde. So viel zu Theorie und Geschichte, kommen wir zum praktischen Teil. Und der sieht an diesem Abend folgendermaßen aus: Je zwei Personen bereiten einen der insgesamt vier Gänge des Döppekooche-Menüs vor (hungrige Leser sollten jetzt einige Zeilen lang die Augen schließen): Als Vorspeise gibt es einen herbstlichen Salat in Walnussöl-Dressing mit gehobeltem Wittlicher Gouda, dazu gebratenes Filet einer Gerolsteiner Lachsforelle und Monschauer Senfsauce. Dann folgt eine feine Sauerkrautsuppe und Döppekoochetaler mit Salamiwürfeln. Filet vom Eifelschwein, gefüllt mit Eifeler Basilikumgouda und umhüllt von Eifel Premium Schinken bildet mit einer Estragonrahmsauce, Wirsingbällchen und Knoblauch-Döppekooche den Hauptgang, und den letzten Topfkuchen gibt es an diesem Abend als Dessert mit Rosinen, Backpflaumen, Mandeln und - das betont der Koch mehrfach - "echter" Vanillesauce.Die Forelle wird mit der Spitzzange entgrätet

Herrig wetzt die Messer, und dann geht es los: In allen Ecken der kleinen Küche wird gerieben, gebraten, geschnitten, gestaunt, gerührt, gefragt und erklärt - zum Beispiel, dass Curry kein Gewürz, sondern eine Gewürzmischung ist, dass im Winter nur gefriergetrocknete Kräuter verwendet werden sollten, wie mit der Spitzzange eine Forelle entgrätet wird und dass in Vanilleeis oft überhaupt keine Vanille drin ist. Nach und nach füllt sich der Ofen mit den Delikatessen, und während sich bei heißer Umluft der Döppekooche in allen seinen Variationen entwickelt, nehmen die Topfkuchenköche im Restaurant Platz, trinken noch ein Weinchen und sind gespannt. Dann wird serviert, jeder der acht Hobbyköche wird zum Genießer. Nach und nach verschwindet ein Stück Eifel im Magen - und keiner bereut es. Wer an einem Kochkurs mit Eifeler Produkten teilnehmen möchte, kann sich unter Telefon: 06568/298 oder E-Mail: gasthaus.herrig@t-online.de anmelden.

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