Die Vorfreude der "Christmänner"

MESSERICH. (kah) Ungewöhnlicher Adventsbrauch: In der Pfarrei Messerich stimmen sich die Christen mit einem Adventsfenster auf Weihnachten ein.

Es duftet nach Glühwein und harzigem Rauch. Wie ein Willkommensgruß wirkt das vor dem Haus knisternde Feuer. Mehr als 50 Gäste sind gekommen, um bei der "Enthüllung" des Adventfensters von Christel und Richard Christmann dabei zu sein. Bis Heiligabend schmückt in der Pfarrei Messerich jeden Tag eine Familie ihr "Adventsfenster". Die Idee eines lebendigen Adventskalenders hat der Pfarrgemeinderat vergangenes Jahr zum ersten Mal in die Tat umgesetzt. Der neue Brauch kam so gut an, dass man entschied, ihn beizubehalten. "Wir wollen das ganz bewusst in den christlichen Rahmen hineinziehen", sagt Richard Christmann, der Organist der Pfarrgemeinde. Die Adventsfenster-Aktion solle ein Gegengewicht bieten, in einer Zeit, die zum übermäßigen Konsum auffordere. In den Messericher Fensterrahmen finden sich tatsächlich christliche Motive, jeden Tag ein anderes. Das Motiv nehme man auch in Worten auf, sagt Christmann. Um 19.30 Uhr flammt hinter der Glasscheibe ein Zündholz auf, Blechbläser stimmen ein Weihnachtslied an. Als die Lichterkette angeht, erscheinen auf der Scheibe die Worte: "Wir müssen ihm entgegengehen". Kurz darauf wird klar, was Christmann mit "Worten" meinte: Er spricht zu den Versammelten von einer "Zeit der Erwartung", von Dankbarkeit, Hilfsbereitschaft und von Christus. Nach einem weiteren Weihnachtslied tauchen Damen auf, die Zimtsterne, Glühwein und Stollen reichen. Neben dem christlichen spielt nämlich noch ein weiterer Gedanke eine Rolle: "Die Menschen sollen sich begegnen", sagt der Organist.

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