Soziales Die Vorreiter im Chorgesang

Bitburg · Der Männergesangverein Bitburg ist der älteste Chor im Kreis und der älteste Verein in der Stadt. Jetzt feiert er 175. Jubiläum.

 Seit einem halben Jahr probt der Männergesangverein für sein Jubiläum im Proberaum im Beda-Haus.

Seit einem halben Jahr probt der Männergesangverein für sein Jubiläum im Proberaum im Beda-Haus.

Foto: Christina Bents

Spaß am Singen haben die 31 Männer zwischen 52 und 94 Jahren, wenn sie sich dienstags treffen. Sie schmettern die Lieder mit viel Volumen, bringen mit Feinheit Spannung in die Stücke. Zwischendurch sind sie aber auch mal zu einem Späßchen aufgelegt. Dann muss Chorleiter Reiner Arent darauf achten, dass in den Proben konzentriert gearbeitet wird. Dieses Jahr besonders: Denn es steht ein Jubiläum an.

Der Männergesangverein Bitburg ist der älteste Chor im Eifelkreis . Entstanden ist er aus einer Gruppe Männer, die als „Cantores“ in der Kirche St. Peter das Lob Gottes in lateinischen Gesängen verkündet haben. Als der deutsche Gesang in den Bitburger Kirchen erlaubt wurde, war die Aufgabe der Chorsänger beendet. Also suchte man sich eine neue.

Aus ihnen heraus hat sich ein Männerchor außerhalb der Kirche gegründet. Hubert Prim, späterer Bürgermeister der Stadt, hat 1843 die Gründung in die Hand genommen. Er ließ klassische Werke singen, dieheute noch zur Literatur der Gesangvereine zählen. Zudem leitete er den Chor 37 Jahre lang.

Das Repertoire des MGV Bitburg umfasst heute Kirchenlieder, traditionelle Männerchorliteratur, wie Felix Mendelssohn, Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert oder Friedrich Silcher, aber auch Volkslieder und moderne Stücke, zum Beispiel Songs von Peter Maffay. Wolfgang Klose, erster Vorsitzender sagt: „Den Auftritten angemessen, haben wir die passenden Stücke.“ Für das Jubiläumskonzert, dass am 22. September um 20 Uhr im Bedahaus stattfindet, haben sie sich etwas Besonderes überlegt. Neben einem Querschnitt aus den eigenen Liedern, haben sie den Bariton Helmut Marmann als Solisten eingeladen. Er wird unter anderem aus Arien der Zauberflöte singen.

Rund 15 Auftritte haben die Männer pro Jahr, darunter feste Termine wie das Gäßestrepper- und das Cäcilienfest. In jedem Jahr singen sie ein Adventskonzert und am zweiten Weihnachtstag im Krankenhaus die Messe. Am Gäßestrepperfest stehen neben dem Männergesangverein auch der Bedachor und der Junge Chor auf der Bühne, die beide aus dem Männergesangverein hervorgegangen sind. Bei Festen in Bitburg leisten sie ebenfalls gesangliche Beiträge. Gerne erinnern sie sich an das Stadtjubiläum, für das sie ein Lied komponiert hatten.

Rolf Röll hat den Text zu „Bitburg, meine Heimatstadt“ geschrieben, und Reiner Arent die Musik dazu, im Dreivierteltakt gesetzt. Bei dem Umzug zur 1300 Jahrfeier sind sie singend auf einem Planwagen gefahren, und haben in historischer Kleidung auf der Straße geschunkelt.

Auftritte, an die sich die Herren sonst noch gerne erinnern, waren Gesänge im Speyerer Dom oder als man in Vianden auf der Burg gesungen hat. Josef Kewes erinnert sich: „Die Besucher konnten durch die Burg gehen, und in jedem Raum hat eine andere Gruppe gesungen. Das war ein Erlebnis.“ Viele der Männer wissen auch noch, dass zum 125-jährigen der Kölner Männergesangverein unter der Leitung von Professor Hermann-Josef Rübben zu Gast war, denn einer der Kölner Sänger stammte aus Bitburg.

Heute machen die Männer gemeinsam mit ihren Frauen Tagesausflüge, und am Cäcilienfest wird der Jahresabschluss begangen.

Am 22. September um 20 Uhr findet im Haus Beda das Jubiläumskonzert statt.

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