Kommentar Die wahre, hasserfüllte Fratze des Protests
Bitburg · Die Zuschriften zeigen, wes Geistes Kind diese Bewegung ist.
Die gute Nachricht zuerst: Um die Versammlungsfreiheit brauchen sich die Bitburger schon mal nicht zu sorgen. Denn wie schlimm kann es um dieses Grundrecht schon stehen, wenn ein Verschwörungstheoretiker samt feindseliger Gefolgschaft mitten in der Innenstadt seine Thesen verbreiten darf? Wenn sein Auftritt noch nicht mal nach offenen Anfeindungen und Provokationen abgebrochen wird?
Die Corona-Leugner indes sind wieder mal anderer Ansicht. Weil sie anlässlich des Volkstrauertags keine Tonanlage benutzen durften und Masken tragen sollten, wähnen sie sich mal wieder in der Nazi-Diktatur. Und sind sich nicht mal zu schade eine Beamtin aufs Widerwärtigste zu beleidigen. Eine Frau, die nur ihren Job macht, mit Hitler zu vergleichen und somit die Verbrechen der Nationalsozialisten zu relativieren.
Es ist wichtig und richtig, dass die Kreisverwaltung diese vor Menschenverachtung nur so strotzenden Zuschriften öffentlich gemacht hat. Denn sie zeigen die wahre, hasserfüllte Fratze dieser Bewegung und ihrer Protagonisten. Und zermürben die ohnehin dünne Argumentationsbasis all der Mitläufer, die sagen, sie marschierten hier nur mit harmlosen, besorgten Bürgern und nicht mit Demokratiefeinden.
c.altmayer@volksfreund.de