Die Wellen schlagen hoch

TRIER/KORDEL. Mit ihren Verbesserungsvorschlägen für das Kylltalbad Kordel sorgte die Freie Wählergruppe im Verbandsgemeinderat Trier-Land für eine muntere und bisweilen hitzige Diskussion. Nun soll sich der Bauausschuss vor Ort ein Bild von der Situation machen.

 Ist das Kylltalbad mit seiner heutigen Ausstattung noch zeitgemäß? Bei dieser Frage gehen die Meinungen im Verbandsgemeinderat Trier-Land auseinander. TV-Foto: Archiv/Alexander Houben

Ist das Kylltalbad mit seiner heutigen Ausstattung noch zeitgemäß? Bei dieser Frage gehen die Meinungen im Verbandsgemeinderat Trier-Land auseinander. TV-Foto: Archiv/Alexander Houben

Da stieß die Freie Wählergruppe offensichtlich in ein Wespennest. "Attraktivitätssteigerung und Verbesserung der Bedingungen im Kylltalbad Kordel" lautete der Antrag, den Hermann Schmitt für die FWG-Fraktion in den Verbandsgemeinderat einbrachte. Die zahlreichen Redebeiträge schwankten von einem Extrem ins andere: Die einen halten finanziell vertretbare Modernisierungen für unabdingbar, um auf Dauer Badegäste zufrieden stellen zu können; andere wollen - nicht zuletzt aus Kostengründen - den jetzigen Status beibehalten. Fünf Punkte, die aus Sicht der FWG verbesserungswürdig sind, brachte Hermann Schmitt vor: Neueinsaat der Liegewiese und eine bessere Rasenpflege, Erneuerung der Rutschbahn im Nichtschwimmerbecken, Pflege der Gartenanlage, mehr Reinigungsintervalle im Sanitärbereich, Hinweisschild auf Parkplätze. "Es geht uns darum, durch Modernisierung die Abwanderung von Badegästen in andere Schwimmbäder zu verhindern", betonte Schmitt. Bei dem Antrag der FWG handele es sich teilweise um Selbstverständlichkeiten, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Alexander Bohr. Bei der Rutsche müsse man das Kosten-Nutzen-Verhältnis berücksichtigen. Die Rutsche sei nicht defekt, meinte Anna Bockers (Freie Bürgerliste/FBL), und für eine neue sei kein Geld da. Die Sauberkeit müsse an erster Stelle stehen, sagte Irmgard Fürst (SPD) und regte an, einen Reinigungsplan aufzustellen. Beigeordneter Karl-Heinrich Orth brachte die Qualitätssicherung ins Spiel: "Der Knackpunkt ist nicht, wann und auf welche Art gereinigt wird, sondern dass die Reinigung nicht dokumentiert wird." Nach Mitteilung von VG-Werkleiter Jürgen Karst reinigt eine Privatfirma täglich nach Ende des Badebetriebes die Sanitär- und Umkleideräume. Zwischendurch wische auch schon mal das Badpersonal durch. Es gebe einen Reinigungsplan, aber keine Kontrolle per Unterschrift, wann gereinigt worden sei. Bürgermeister Wolfgang Reiland machte darauf aufmerksam, dass sich der Rat darauf verständigt habe, das Kylltalbad als Erholungsbad anzusehen. Zusätzliche Attraktionen bedeuteten auch enorme Kostensteigerungen. "Zu uns kommen keine Leute, die Trubel wollen. Den finden sie eher im Spaßbad." "Das ist keine Wiese, das ist ein Acker"

Als dann in weiteren Redebeiträgen die Rasenqualität kritisiert wurde - "Das ist keine Wiese, das ist ein Acker (Hermann Schmitt); "Da wird mit den Füßen Erde in den Umkleide- und Sanitärbereich mitgeschleppt" (Sandra Dahm-Goldau/FWG) - und nachgefragt wurde, ob es eine turnusgemäße Rasenpflege gebe (Heide von Schütz/Grüne), platzte dem Bürgermeister der Kragen: "Hier wird der Eindruck vermittelt, als ob die Welt untergeht. Ich habe während der ganzen Badesaison keine einzige Beschwerde erhalten, nicht mal wegen der kürzeren Öffnungszeiten." Schließlich folgte der Verbandsgemeinderat dem Antrag von Winfried Wollscheid (CDU), der Bauausschuss möge sich vor Ort über die Situation des Kylltalbads informieren, bevor über weitere Schritte entschieden wird. Bei diesem Termin soll auch das Badpersonal anwesend sein.

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