Die Winzlinge im Fokus
Schleiden-Gemünd · Die Filmsammlung im Nationalpark Eifel wächst: Ab sofort läuft an allen Toren und den Infopunkten die zehnminütige Dokumentation "Im Wald der Borkenkäfer". Magda und Bernd Stephany aus Hellenthal haben zwei Jahre lang daran gearbeitet.
Schleiden-Gemünd. Blick auf den Borkenkäfer: Das Wirken der Winzlinge im Nationalpark Eifel ist Thema des neuen Films von Magda und Bernd Stephany. Von der Larve bis zum erwachsenen Käfer können die Betrachter nacherleben, wie der "Buchdrucker" in den Fichten haust.
Nach den Filmen über Narzissen und über Mauereidechsen ist das bereits der dritte Beitrag, den das Ehepaar Stephany zur Sammlung rund um den Nationalpark hinzufügt.
Trotz langjähriger Erfahrung der beiden war der Dreh mit den vier Millimeter langen Käfern etwas Besonderes - unter anderem, weil die Darsteller so winzig sind: Wann immer man die Kamera scharf gestellt habe und sich die Tierchen wieder bewegen, "wird man verrückt", erinnert sich Magda Stephany mit einem Lachen.
Für die ungewöhnlichen Aufnahmen der heimischen Käferwelt brauchten die Filmemacher Geduld und Konzentration. Die Nationalparkverwaltung freut sich über das ehrenamtliche Engagement der Naturfilmer, die für ihre Arbeit bereits mehrfach prämiert wurden. Die Filme, heißt es in einer Mitteilung, zeichneten sich durch einen besonderen Charme aus, der dem Betrachter eine Beziehung zu den Naturvorgängen vermittle. Im vergangenen Jahr würdigte die Jury der Deutschen Autoren Filmfestspiele die 16-minütige längere Fassung des Films über die Borkenkäfer und zeichnete sie mit Bronze aus.
Die Stephanys, so heißt es in einer Mitteilung des zuständigen Forstamts, "zeigen, dass Borkenkäfer die natürliche Entwicklung von Waldflächen entscheidend beeinflussen können. Im Nationalpark Eifel helfen sie den Buchen dabei, sich gegen die konkurrierenden und im Schutzgebiet nicht heimischen Fichten durchzusetzen." Dadurch unterstütze der Borkenkäfer die im Nationalpark angestrebte Entwicklung natürlicher Laubmischwälder.
Die Naturfilmer stellen das Material kostenlos zur Verfügung. Es freut sie, dass sie Kindern und Jugendlichen vermitteln können, "wie wertvoll und wichtig die Natur für den Menschen ist". Bernd Stephany: "Irgendwann müssen wir den Planeten ja übergeben, an die, die nach uns kommen. Und man schützt nur das, was man kennt." red
