Die Zeichen stehen auf Kooperation

Zwei von der CDU, einer von der FWG: Das Ergebnis der Wahlen der drei ehrenamtlichen Beigeordneten war im Irreler Verbandsgemeinderat in den vergangenen Jahren wahrlich keine Überraschung. Die SPD ging dabei stets leer aus - doch das könnte sich heute bei der konstituierenden Sitzung ändern.

Irrel. Zehn - acht - sechs. So stellt sich die Sitzverteilung im Irreler Verbandsgemeinderat nach der Kommunalwahl Anfang Juni dar. Zwar ist die CDU weiterhin die stärkste Kraft, hat aber zwei Mandate verloren. Die FWG dagegen konnte sich von fünf auf acht Sitze verbessern. Für die SPD bleibt mit sechs Ratsmitgliedern alles beim Alten. Zumindest fast, denn eine Neuerung könnte es geben: Während die SPD trotz mehrmaliger Anläufe in den vergangenen zehn Jahren beim Ringen um die Besetzung der prestigeträchtigen Posten der Beigeordneten (siehe Extra) stets leer ausging, sieht es vor der konstituierenden Sitzung heute um 17 Uhr so aus, als könne es endlich etwas werden mit dem Beigeordneten-Posten.

Zwar können CDU und FWG mit ihrer Stimmenmehrheit die Bemühungen der SPD erneut blockieren, aber die Zeichen in der VG Irrel stehen auf Kooperation. "Es ist gerade jetzt an der Zeit, dass wir zusammenstehen und auch klug zusammenarbeiten", sagt etwa Heinz Haas, Vorsitzender der FWG in Irrel. Wenn nötig, müssten alle gemeinsam nach Mainz fahren und sich für den Erhalt der VG einsetzen. Gerade deswegen könne es nur von Vorteil sein, einen Beigeordneten mit SPD-Parteibuch mit im Boot zu haben, sagt Horst Zwank, Fraktionssprecher der SPD: "Das wichtigste Thema in unserer Verbandsgemeinde wird über das Innenministerium des Landes entschieden. Das ist SPD-geführt. Unsere Verbindungen sind einfach besser."

Bei so viel Einigkeit ist es wohl wahrscheinlich, dass die Beigeordneten-Wahl heute Abend ohne größere Knall-Effekte über die Bühne geht - da ist sich auch Ursula Wilmsen, Fraktionsvorsitzende der CDU, sicher. Sie bestätigt, dass im Vorfeld fraktionsübergreifend Gespräche geführt worden seien. "Ich will der Wahl nicht vorgreifen", hält sie sich bedeckt.

Konkreter werden da schon ihre "Kollegen" von FWG und SPD: Beide bestätigen, dass wie auch vor fünf Jahren wieder Erich Theis (CDU) für das Amt des ersten Beigeordneten kandidieren und auch ihre Zustimmung finden wird. Für den Posten des zweiten Beigeordneten will sich Heinz Haas wieder bewerben - seiner Aussage nach habe die CDU ihm ihre Unterstützung signalisiert. Nur hinter der Besetzung des dritten Beigeordneten steht noch ein Fragezeichen. "Wenn die SPD einen Bewerber ins Rennen schickt, werden wir diesen, abhängig von der Person, unterstützen", gibt sich Haas noch ein wenig reserviert. Die SPD will sich in diese Entscheidung nicht reinreden lassen. Zwank bestätigt gegenüber dem TV, dass er selbst kandidieren wolle. Erst heute Abend wird sich also zeigen, ob es nicht doch noch ein klitzekleines bisschen Zündstoff bei der Beigeordneten-Wahl geben wird. Extra Beigeordneter: Die Stellung der Beigeordneten ist in den Paragrafen 50 bis 52 der Gemeindeordnung festgelegt. Bei Krankheit oder längerer Abwesenheit des Bürgermeisters übernimmt der erste Beigeordnete die Vertretung. Zudem kann der Bürgermeister bei Bedarf einen Beigeordneten beauftagen, die Gemeinde bei Veranstaltungen zu vertreten. Die Beigeordneten nehmen an den Ratssitzungen mit beratender Stimme teil, mindestens einmal im Monat hat der Bürgermeister sie zu einer gemeinsamen Besprechung einzuladen. Erst ab einer Einwohnerzahl von 15 000 kann in einer Verbandsgemeinde ein hauptamtlicher Bürgermeister eingesetzt werden. (neb)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort