Die Züchter zieht's nach Olmscheid

Olmscheid · Großes Treffen im kleinen Dorf: Am Sonntag, 16. September, wird auf dem Hof Klingendell von Familie Weires in Olmscheid (Verbandsgemeinde Arzfeld) der 23. Südwest-Züchtertag ausgerichtet. Organisatoren sind die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, die Züchtervereinigungen in der Region Trier und die Rinder-Union West.

Olmscheid. Auf zum Hof Klingendell: Am Sonntag, 16. September, ist auf dem Betrieb von Familie Weires in Olmscheid der 23. Südwest-Züchtertag, er beginnt um 11 Uhr.
An diesem Tag treffen sich Züchter von Milchkühen aus ganz Rheinland-Pfalz und dem Saarland, außerdem präsentieren sich Kammer, Verbände und Unternehmen aus der Branche.
Angesprochen sind aber nicht nur die Fachleute: Das Programm (siehe Extra) richtet sich genau so an interessierte Laien, ob groß oder klein. So können Kinder auf dem Gelände spielen, eine Burg aus Stroh erobern oder sich schminken lassen.
Die Besucher dürfen sich die gesamte Anlage anschauen "und Stallluft schnuppern", sagt Gerd Grebener, Geschäftsführer bei der Rinder-Union West.
Wobei die Luft bei Familie Weires eine besonders gute sei: "Die lieben ihre Tiere. Herr Weires ist ein sehr engagierter Züchter, der macht sich viele Gedanken darüber, was man verbessern kann. Deshalb hat er auch sehr schöne Kühe."
Und denen gehe es gut, denn darauf komme es heute an: Dass sich die Tiere wohlfühlen, dass sie genügend Platz haben, dazu Licht, Luft "und ein weiches, trockenes Bett".
Die Bedingungen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten geändert: Nach dem Krieg, sagt Grebener, "musste eine Kuh noch Pflug oder Karren ziehen, etwas Milch geben und Fleisch haben". Diese "Dreinutzungskuh" gebe es schon lange nicht mehr, nachdem die Mechanisierung Einzug gehalten habe. Das Karrenziehen sei damit entfallen - und inzwischen auch die Frage nach dem Fleisch auf den Rinder-Rippen. Dafür nimmt man mittlerweile andere Tiere, Limousin-Rinder zum Beispiel.
In der Eifel aber gehe es vorrangig um die Milch, und die liefern die Holstein-Rinder in den Varianten Schwarz- oder Rotbunt. Die besten von ihnen geben im Jahr 10 000 Liter.
Einige davon sollen beim Züchtertag auch auf der Bühne zu sehen sein: Von Bauer Weires, von seinen Kollegen in der Eifel oder anderen Regionen. Dazu kommen viele weitere Informationen. Und Gerd Grebener verspricht: "Wir werden auch nicht nur Kuhlatein reden".
Extra

Laut Angaben des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) gab es 2010 im Eifelkreis Bitburg-Prüm 1332 Betriebe mit Tierhaltung, zu denen auch die Schweinehalter zählen. Im Kreis Vulkaneifel waren es 546, in Bernkastel-Wittlich 457 und in Trier-Saarburg 426. Die meisten Rinder haben die Bauern im Eifelkreis: 102 000, davon 42 000 Milchkühe. Im Kreis Vulkaneifel sind es 31 200 Rinder (Milchkühe: 12 450), in Bernkastel-Wittlich 24 200 (6930), in Trier-Saarburg 21 490 (6425). Nach wie vor steht damit ungefähr jede dritte rheinland-pfälzische Milchkuh im Eifelkreis Bitburg-Prüm (42 000 von 118 000). Im Durchschnitt liefern die Tiere etwa 8000 Liter Milch im Jahr. fplExtra

Der Südwest-Züchtertag wurde 1989 von den Schwarzbunt-Züchtern in Rheinland-Pfalz und dem Saarland ins Leben gerufen. Ziel: die Bauern in diesem Raum näher zusammenzubringen und ein Forum zum Gedanken- und Informationsaustausch zu bieten. Seitdem gibt es ihn jedes Jahr in den vier Regionen um Saarbrücken, Koblenz, Kaiserslautern und Trier. Seit Mitte der 1990er Jahre beteiligen sich alle Holsteinzüchter daran. Der Züchtertag beginnt am Sonntag, 16. September, um 11 Uhr mit der Begrüßung und Vorstellung des Betriebs. Anschließend werden Tiere präsentiert und kommentiert. Im Familienprogramm tritt unter anderem die Kindertanzgruppe Bleialf auf, es gibt Ponyreiten für die Kleinen und ein Konzert des Musikvereins Olmscheid. Weitere Informationen erhält man bei der Landwirtschaftskammer unter der Rufnummer 0651/94907341. fpl

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