Diebe kommen immer häufiger am Tage

Prüm · Seltener als noch 2012 sind Diebe im Bereich der Polizeiinspektion Prüm 2013 in Wohnungen und Häuser eingedrungen. Vorausgesetzt Kriminelle halten sich im Dezember zurück, würde die Einbruchzahl leicht sinken. Gestiegen ist aber die Quote der Tageseinbrüche. Diebe kommen gerne am späten Nachmittag.

Prüm. Es ist nicht mehr zu leugnen. Die dunkle Jahreszeit ist da und mit ihr die Angst vor Einbrechern. Ist diese Sorge berechtigt? "Leider stimmt es, dass mit dem frühen Sonnenuntergang auch mehr Einbrecher unterwegs sind", erklärt Hauptkommissar Christoph Cremer, Leiter der Polizeiinspektion Prüm.
Erfreulich sei in diesem Jahr, dass im November nur ein Einbruch aufgenommen werden musste. Beunruhigender als der erwartete Anstieg im Herbst und Winter, der aber noch nicht eingetroffen ist, ist die Beobachtung, dass im Verhältnis zu den gesamten Einbruchzahlen die Zahl der sogenannten Tageswohnungseinbrüche deutlich steigt.
Als solche zähle die Polizei die Taten, die von 6 Uhr bis etwa 21 Uhr stattfinden, erklärt Cremer. "Das Phänomen ist bundesweit zu beobachten, generell scheinen die Einbrecher zunehmend tagsüber, meist am späten Nachmittag bei Einbruch der Dämmerung, zuzuschlagen", sagt er.
Eine günstige Zeit. Die Bewohner sind oft noch bei der Arbeit, die Dämmerung schützt ein bisschen, und im Idealfall kommen die Eigentümer oder Mieter erst am Abend nach Hause. Ein Blick in die Kriminalstatistik des Bereichs der Polizeiinspektion Prüm zeigt aber auch, dass zumindest der Altkreis Prüm für 2013 auf eine stabile oder sogar sinkende Einbruchszahl blicken könnte.
Während 2012 noch insgesamt 40 sogenannte Wohnungseinbruchsdiebstähle aufgenommen wurden, zählte die Polizei bis Ende November 2013 nur 32 Einbrüche.
Setzt sich der Trend bis Jahresende fort, könnte die Einbruchszahl im Vergleich zum Vorjahr insgesamt sinken. Aber auch hier zeigt sich der von Cremer genannte Trend zum Tageseinbruch. Bei den 2012 gezählten Fällen kamen die Diebe noch zwölfmal vor 21 Uhr, im laufenden Jahr stiegen sie bereits 14 Mal tagsüber in Wohnungen ein - also in fast der Hälfte aller Einbrüche.
"Die Zahl der Einbrüche am Tage steigt nicht nur bei uns. Auch die Kollegen der Nachbarländer, mit denen wir uns regelmäßig austauschen, haben mit diesem Phänomen zu kämpfen", sagt Cremer.
Gestohlen werde meist alles, was sich schnell wegtragen ließe: "Das sind kleinere Wertgegenstände und Bargeld, elektronische Großgeräte wie teure Fernseher sind eher die Seltenheit", sagt der Hauptkommissar.
Wichtig sei als präventive Maßnahme sicherlich ein guter Kontakt im Viertel: "Wenn die Nachbarschaft aufmerksam ist und jemanden bemerkt, der eventuell die Gegend auskundschaftet, sollte man uns durchaus alarmieren", rät er.
Sich im Falle eines Kurztrips oder eines Urlaubs mit den Nachbarn abzustimmen, könne, so banal es auch klinge, sehr helfen. Zeitschaltuhren oder jemand, der für eine halbe Stunde in wechselnden Räumen das Licht einschalte, sei mitunter auch eine Möglichkeit,vorzubeugen.
In der eigenen Wohnung seien Sicherheitsmaßnahmen wie Türriegel oder abschließbare Fenster immer gut, meint er. "Unbedingt ist darauf zu achten, dass kein Fenster oder keine Balkontür gekippt ist", mahnt Cremer. Denn: "Gekippte Fenster sind offene Fenster."
Weitere Informationen und Beratungsmöglichkeiten bietet das Zentrum für polizeiliche Prävention in Trier unter der Telefonnummer 0651/9779-1256 oder das Polizeipräsidium Trier,
www.polizei.rlp.de/pp.trier

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