Diebisches Trio verurteilt - Drei Jahre Haft für Bandenchef

Bitburg · Zehn Fahrzeug- und Metalldiebstähle in der Eifel sowie Luxemburg gehen auf das Konto einer Bande, in der sich ein Schrotthändler, ein Landwirt und ein Frührentner zusammengeschlossen haben. Das Amtsgericht Bitburg hat die drei Männer heute verurteilt.

Da der 45-jährige Schrotthändler vom Gericht als Kopf der Bande angesehen wird, erging gegen ihn das schwerste Urteil: Der bereits mehrfach vorbestrafte Mann aus der Eifel muss nun für drei Jahre ins Gefängnis.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Schrotthändler die beiden anderen Männer zu den Diebstählen mit körperlicher Gewalt gezwungen hat. "Es ist bei solchen Banden nicht unbedingt der Klügste der Chef, sondern derjenige, der die wenigsten Hemmungen hat", sagt der Vorsitzende Richter Udo May mit Blick auf den Schrotthändler - ein schmächtiger Mann, dem Richter May sagte: "Sie wissen, mit wem Sie es machen können."

Strafmildernd für den 42-jährige Landwirt, der ebenfalls vorbestraft ist und den Schrotthändler als Zellenkollegen im Gefängnis kennengelernt hat, wirkt die Kronzeugenregelung. Er war, anders als der Schrotthändler, der eine Mittäterschaft bis zuletzt vehement abgestritten hat, geständig. "Seine Aussage hat überhaupt erst ermöglicht, eine Vielzahl von Diebstählen dieser Tätergruppe zuzuordnen", sagte Staatsanwältin Susanne de Renet in ihrem Plädoyer.

Der Landwirt wurde zu einer Haftstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Als "dummes Schaf, das in falsche Hände gefallen ist" bezeichnete Pflichtverteidiger Wolfgang Simon seinen Mandanten, den 32-jährigen Frührentner, der bei einem Unfall eine Kopfverletzung erlitt, die sein Erinnerungsvermögen und seinen Orientierungssinn einschränkt. Er war an einigen der Diebstähle als Fahrer beteiligt. Das Gericht verurteilte ihn zu einer Haftstrafe von einem Jahr auf Bewährung. In dem langen Prozess wurden 15 Zeugen gehört.

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