Dienstleister sucht Partner

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) arbeitet zurzeit mit Hochdruck am Programm für das Mehrgenerationenhaus (MGH) in Bitburg. An der inhaltlichen Gestaltung können sich andere Träger beteiligen.

Bitburg. Nachdem der DRK-Kreisverband Bitburg-Prüm den Zuschlag für das MGH bekommen hat, gilt es nun, das Vorhaben inhaltlich auf die Beine zu stellen. Wie berichtet, handelt es sich bei der Maßnahme nicht um den Neubau eines Hauses, sondern um die Zusammenführung der Generationen unter einem Dach. Dieses Dach haben DRK-Chef Wolfgang Rieder und seine Projektleiterin Pat Schumacher bereits gefunden. Es befindet sich an der Erdorfer Straße in Bitburg, wo schon die DRK-Sozialstation und die Seniorenbegegnungsstätte untergebracht sind. Hausaufgaben-Hilfe und "Relax-Stübchen"

Laut Pat Schumacher geht es schlicht darum, in gemütlicher Atmosphäre möglichst viele generationenübergreifende Angebote vorzuhalten. Das Konzept sieht beispielsweise vor, Hausaufgabenhilfe durch pensionierte Lehrer zu bieten. Gedacht ist auch an eine Nachmittagsbetreuung für unter zweijährige Kinder durch so genannte Leih-Omas und Leih-Opas, wobei ihnen zusätzlich Fachkräfte zur Seite gestellt werden sollen. Entstehen könnte an der Erdorfer Straße zudem ein Pflegebad für Wellness, ein "Relax-Stübchen" und eventuell eine Sauna. Ganz oben auf der Liste von Pat Schumacher stehen zudem ein Mittagstisch für Senioren und Kinder, ein allgemeiner Begegnungsort mit Bistro und Café sowie eine Spielgruppe. Für Wolfgang Rieder soll sich das Bitburger MGH als "Dienstleistungsdrehscheibe" präsentieren, auf die potenzielle Kooperationspartner noch gerne aufspringen können. Deshalb hatten die DRK-Leute am Dienstag die Vertreter mehrerer Organisationen und Verbände geladen, um deren Vorstellungen kennen zu lernen. Zu Beginn gestaltete sich die Aussprache noch ein Stück weit zäh. Caritas-Geschäftsführer Winfried Wülferath zum Beispiel zeigte sich zwar grundsätzlich zur Kooperation bereit. Gleichwohl sei er nicht überrascht, dass aus der Gesprächsrunde so wenige Vorschläge kämen. Für ihn sei es zunächst einmal wichtig, das MGH-Konzept kennen zu lernen und "überschneidende Aspekte" auszuschließen. Zudem fragte er, ob im Falle eines Falles die Caritas aus dem zur Verfügung stehenden Finanztopf Mittel beantragen könne.Bund gibt pro Jahr 40 000 Euro

Das MGH-Projekt, ein von der großen Koalition in Berlin auf den Weg gebrachtes Aktionsprogramm für insgesamt 439 Kreise und kreisfreie Städte in ganz Deutschland, läuft fünf Jahre lang. Insgesamt wird das DRK Bitburg-Prüm mit 40 000 Euro pro Jahr unterstützt.Für Wolfgang Rieder ist es derweil selbstverständlich, dass man sich "nicht gegenseitig über den Acker" fährt. In Kooperation mit der Caritas könne er sich beispielsweise einen "Finanz-Tüv" vorstellen, weil sich die Schuldnerberatung bereits in den Händen der Caritas befinde. "Jeder hat so seine Kompetenz", betonte Rieder, der zudem plant, Veranstaltungen auch an anderen Orten des Kreises anzubieten. Die Gesprächspartner, darunter zum Beispiel auch die Familienbildungsstätte Bitburg, die Jugendbegegnungsstätte Neuerburg und der Seniorenbeauftragte des Kreises, einigten sich am Ende darauf, zunächst innerhalb der eigenen Verbände nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu suchen, um danach erneut aufeinander zuzugehen.

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