Diesel, Dampf und Korso

PRÜM-NIEDERPRÜM. (js) Viel los war auf dem Ausstellungsgelände an der Prüm: Es knatterte und dampfte mal wieder mächtig. Die Besucher kamen bei sonnigem Wetter zum 21. Eifeler und Europäischen Freundschaftstreffen und fachsimpelten über "gute" alte Zeiten.

Wer kann sich schon verschließen, wenn ein alter Lanz aus den 50er-Jahren seinen "Rußstoß" in die Luft setzt oder ein knatternder Fendt seine Runden dreht? Jedenfalls keiner der vielen tausend Besucher beim Oldietreffen auf dem Ausstellungsgelände an der Prüm. "Das ist schon eine Riesensache hier, zumal wenn man sich interessiert oder eben ein bisschen bescheuert ist", sagte Besucher Helmut Büske, der aus Düsseldorf zur großen Schau gekommen war. Er selbst hatte mal einen Güldner. "Jedoch musste ich den abschaffen, als die Landwirtschaft zu Ende war. Mein Herz hängt aber bis heute an den alten Dingern", versicherte er. Oder wer reist schon aus dem Saarland eigens zum "Diesel- und Knatterfest" an die Prüm? "Ich", sagte Egon Waldner aus Dillingen. "Wenn man einmal süchtig ist, lässt das einen nicht mehr los", sagte der Maschinist. Rundum zufriedene Mienen, viel Fachsimpelei und manchmal auch etwas Wehmut. "Das waren schon tolle Gefährte, einfach zum Liebhaben", schwärmte Ex-Landwirt Heinz Dimmer aus Worms. "Heute geht es ja nur noch um Elektronik." Aussteller Werner Blum aus Ormont erstellte gerade den "Steckbrief" für seine Hanomags, Vereinschef Ingo Pohren kümmerte sich um die Gäste. Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy plauderte mit Traktorfan Josef Drückes, während Herbert Lill die Kinder zu Fahrten auf der Dampfeisenbahn aufforderte. Alexander Korres drehte eine erste Runde über das Gelände. Vor dem Traktorkorso durch Prüm wurden die Glühköpfe angeheizt und präsentierten sich die Teilnehmer hoch zu Diesel-Ross vor einem staunenden Publikum. Auf dem Programm des europäischen Treffens standen auch ein gemeinsames Frühstück, die traditionelle Traktorsegnung, die Info-Stände der Kreisverkehrswacht und des Tüv, Musik, Gesang und Kindertanz. Im Mittelpunkt stand aber die Schau der Oldies - Alt-Bulldogs, Ackerschlepper, Oldtimer-Autos, Nutzfahrzeuge, Motorräder und Standmotoren aller Art. Ins Leben gerufen hat das europäische Fest vor 21 Jahren Herbert Lill mit seinen Freunden vom Verband altertümlicher Landmaschinen Prümer Land. Mittlerweile hat Lill den Vorsitz in jüngere Hände abgegeben: Ingo Pohren leitet den Verein und kann auf die Mithilfe seines Vorgängers bauen.

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