Diesmal haben die Bäume sogar Wurzeln

DALEIDEN/ESCHFELD. (ref) Daleiden hat mit Platz zwei bei "Unser Dorf hat Zukunft" sein Weiterkommen in den Bezirksentscheid gesichert. Platz eins erreichte die Gemeinde Metterich (der TV berichtete). In der Sonderklasse, für Dörfer die bereits einmal gewonnen haben, wurde Eschfeld als einziger Bewerber ausgezeichnet.

 Die Wettbewerbs-Kommission macht sich ein Bild von Daleiden: (von links) Walter Reichert, Ralf Majerus, Mathilde Weinandy, Marie-Luise Niewodniczanska und Patrick Schnieder. Foto: Renate Fahl

Die Wettbewerbs-Kommission macht sich ein Bild von Daleiden: (von links) Walter Reichert, Ralf Majerus, Mathilde Weinandy, Marie-Luise Niewodniczanska und Patrick Schnieder. Foto: Renate Fahl

Spannung in Daleiden: Die fünfköpfige Dorfbesichtigungs-Kommission unter Leitung von Mathilde Weinandy besuchte die "Perle im Islek", wie Daleiden sich selbst gerne nennt. Um ihren Ort auch würdig zu präsentieren, hatten sich die Daleidener mächtig ins Zeug gelegt. Und für die Weiterentwicklung des Ortes an der deutsch-luxemburgischen Grenze setzen sich Räte, Vereine und Bürger seit Jahrzehnten kontinuierlich ein. Nicht verwunderlich, dass die "Lorbeeren" nicht ausblieben. Mit Platz zwei auf Kreisebene wirft Daleiden den Ring in die nächste Runde. Auf Bezirksebene steht der Islek-Ort im Wettbewerb mit den Siegergemeinden der Region Trier. Bereits 1982 erklomm Daleiden beim Landeswettbewerb das Siegertreppchen und landete auf Platz Eins. Vor 23 Jahren hieß das Anforderungsprofil noch "Unser Dorf soll schöner werden". In einer Nacht- und Nebelaktion begrünten damals die Daleidener nur wenige Stunden vor Eintreffen der Kommission ihren Ort. In den früheren Morgenstunden fällten sie Bäume und setzten sie an markante Stellen. Diese Lieblings-Anekdote des Daleidener Architekten und Buchautors, Franz Thommes sorgt auch heute noch für Heiterkeit. Längst sind die wurzellosen Gebilde durch Baumkulturen ersetzt und der Ort natürlich begrünt. Europa macht aus Grenzlage einen Segen

Zum zweiten Mal glänzte die Gemeinde im Jahr 1996 und wurde Erster auf Kreisebene. "Wir freuen uns über den diesjährigen guten Platz", sagt Walter Reichert. Er weiß, dass auf Bezirksebene die Karten nochmals neu gemischt werden. Daleiden ist eine aufstrebende Kommune. Die frühere Randlage des Orts gewinnt im Zuge der Europäisierung zunehmend an Bedeutung. Heute profitiert die 900-Seelen-Gemeinde von der Grenznähe. "Sowohl auf dem Arbeitsmarkt als auch bei der Entwicklung des Gewerbes wirkt sich die Nähe zu Luxemburg positiv aus. Baugrundstücke in unserer Gemeinde sind schnell vergriffen", sagt Reichert. Das Neubaugebiet "Auf der Hardt" mit 50 Wohneinheiten sei komplett bebaut und "Hinter Loh" für 60 Parzellen zu zwei Drittel. Grenznähe, Grundstückspreise und gute Infrastruktur sorgen für eine positive Bevölkerungsentwicklung. Immerhin ist die Einwohnerzahl in den vergangenen 30 Jahren um über 20 Prozent gestiegen. Kindergarten, Grund- und Hauptschule, Ärzte, Apotheke, Handwerk, Einzelhandel, Lebensmittel, Postagentur, Gewerbe versorgt die Bewohner nahezu komplett und bieten zudem 220 Arbeitsplätze. Die Kreiskommission war beeindruckt. Nicht zuletzt auch von der Umnutzung und Restaurierung alter Bauernhäuser, wie dem "Haus Islek". Überzeugend belegte Daleiden zudem eine steigende Tourismusentwicklung mit rund 20 000 Übernachtungen im Jahr. Vor allem die Zusammenarbeit der zahlreichen Vereine und deren breites Angebot überzeugte die Kommission. "Den Daleidenern, ob jung oder alt, wird es ermöglicht, sich leicht in die Gemeinschaft einzubinden", lautete das Fazit. Gefallen hat auch, dass die Bachläufe renaturiert wurden sowie die Nähe zum Naturschutzgebiet "Irsental" und der Naturlehrpfad. Und der Soldatenfriedhof ist hervorragend Instand gehalten und gepflegt. So geht Daleiden in die zweite Runde. Ende Juni wird die Bezirkskommission das Dorf begutachten.

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