Wahlkreis Bitburg Manuel Eppers will für Die Linke in den Bundestag: Welche Ziele hat der Gewerkschafter?

Bitburg · Politische Themen sind wichtig bei einer Wahl. Aber was treibt die Kandidaten in ihrem Alltag an? Der Blick in das Leben von Manuel Eppers von der Partei Die Linke.

Der Direktkandidat der Linken für den Wahlkreis 202 Bitburg, Manuel Eppers.

Der Direktkandidat der Linken für den Wahlkreis 202 Bitburg, Manuel Eppers.

Foto: Manuel Eppers/Melanie Heckmanns

Manuel Eppers heißt der Direktkandidat der Linken für den Wahlkreis Bitburg bei der Bundestagswahl 2021. Als eingefleischter Gewerkschafter will sich der 34-Jährige nun auch in Berlin für seine Region starkmachen.

Manuel Eppers hat klare Ziele vor der Bundestagswahl 2021

„Ich kandidiere, um etwas zu bewirken“, sagt Manuel Eppers selbstbewusst im Interview. Stärkere Gewerkschaften, ein Abzug der Amerikaner und mehr Aufmerksamkeit für den ländlichen Raum stehen auf seiner Liste.

Aufgewachsen in Bitburg, Kenn und später Speicher, hat Eppers schon einiges in der Region gesehen. Ein Dorn im Auge ist ihm zum Beispiel die, wie er findet, „schlechte Verkehrsanbindung in der Eifel“. „ÖPNV? Den gibt es im ländlichen Raum eigentlich gar nicht. Ich lebe selber auf dem Dorf und bin ohne Auto komplett aufgeschmissen. Da müssen dringend Alternativen her. Die Politik kann Spritpreise und KFZ-Steuern so oft anpassen, wie sie will. Wenn kein Bus kommt, kommt eben keiner. Es braucht viel mehr Car-Sharing, Ruf-Busse und wiederbelebte Bahn-Trassen. Die Leute brauchen eine echte und ernst gemeinte Alternative.“

In seiner Freizeit versucht Eppers, möglichst das Auto zu meiden. Geradelt und gewandert wird meist durch die Südeifel oder den Meulenwald. Mit dem Fahrrad geht es aber auch schon mal öfter an die Mosel oder die Kyll. „Mit dem Rad sieht man natürlich auch viel mehr von der Gegend. Egal, ob alte Viadukte oder Tunnel, es gibt immer etwas zu entdecken. Ein Stillsitzer bin ich definitiv nicht.“

Das zeigen auch seine Urlaubsvorlieben. Egal ob Amerika, Rumänien oder Teneriffa. Eine Entspannungsreise kommt für Eppers nur selten infrage. „Ich bin niemand, der eine Woche am Strand liegt und sich bräunen lässt. Stattdessen werden Sehenswürdigkeiten gejagt und Freizeitparks abgeklappert. Mein schönstes Erlebnis war bisher wahrscheinlich Jetski fahren. Das kann ich nur jedem weiterempfehlen.“

Über die Gewerkschaft kam Eppers zur Politik

Sein politisches Engagement kommt aus der Gewerkschaft. Als Elektroniker für Betriebstechnik ist Eppers schon 2012 der IG Metall beigetreten. Schnell habe er gemerkt, wie wichtig die Arbeit der Gewerkschaften ist:

„Egal ob vernünftige Arbeitszeiten, Lohnzahlungen im Krankheitsfall oder Urlaubstage. Wenn es die Gewerkschaft nicht macht, macht es keiner. Arbeitgeber gestehen in der Regel immer nur so viel zu, wie sie gerade müssen. Alleine hat man da als Arbeitnehmer kaum eine Chance.“

Neben seiner Arbeit als Betriebsrat und Vertrauensmann der IG Metall will Eppers daher die Gewerkschaften auch in Zukunft politisch unterstützen. „Den Gewerkschaften muss der Rücken gestärkt werden, wo es nur geht. Die immer weiter verbreitete Flexibilisierung von Arbeitszeiten macht die Leute krank. Mehr Stress und körperliche Belastungen stellen ja auch das Gesundheitssystem auf eine harte Probe. So darf es, auch im Sinne der Unternehmen, einfach nicht weitergehen.“

Was bewegt den linken Politiker?

Eine Herzensangelegenheit sind für Eppers regionale Lebensmittel. „Wenn ich mir eine Sache wünschen könnte, dann wären es viel mehr Bauernmärkte und regionale Produkte im Supermarkt. Natürlich bekomme ich vielerorts Milch und Gemüse direkt von den Bauern in der Gegend. Aber auch für die breite Bevölkerung muss der Zugang deutlich einfacher gemacht werden. Allein schon dem Klima zuliebe. Auch die kleinen Bauern brauchen dringend Hilfe. Denn die zentralisierte Massentierhaltung ist einfach nicht mehr zeitgemäß.“

Aber auch klassisch linke Themen, wie der Truppenabzug der USA aus Spangdahlem, beschäftigen Eppers. Dabei geht es für ihn um mehr, als nur den bloßen Truppenabzug. „Da braucht es ganz dringend Pläne, was passiert, wenn die US-Truppen abziehen sollten. Voriges Jahr wäre es unter Trump fast soweit gewesen. Und dann? Tausende Arbeitsplätze, Geschäfte, Ärzte etc. hängen am Tropf der Airbase. Es kann nicht sein, dass man die Region derartig abhängig macht, ohne einen Plan B in der Tasche zu haben“.

Von Nebeneinkünften für Politiker hält Eppers übrigens überhaupt nichts. Transparenz und Vertrauen seien hier das Allerwichtigste.

Was Manuel Eppers über die Situation in der Partei Die Linke denkt

Die Streitigkeiten innerhalb seiner Partei Die Linke machen Eppers zwar Sorgen, trotzdem sieht er gute Chancen für die Bundestagswahl. „Manchmal fragt man sich auch, was da los ist. Die innerparteilichen Querelen, zum Beispiel um Sahra Wagenknecht oder im Saarland, sind ja allseits bekannt. Würde man da an einem Strang ziehen, anstatt gegeneinander ins Feld zu ziehen, wären wir schon ein gutes Stück weiter. Aber ohne uns gibt es eben auch keine klare linke Position. Grüne und SPD drehen ihr Fähnchen eh nur nach dem Wind.“

Eppers wünscht sich vor allem eins: „Dass einfach mal jemand anderes den Wahlkreis vertritt, als die CDU. Ich gehöre nicht zu den harten Linken, die mit einem Teil der Parteien kategorisch nichts zu tun haben wollen. Gerade im ländlichen Raum ist es wichtig, für jeden ein offenes Ohr zu haben. Mit mir kann jeder ins Gespräch kommen.“

Die Wahl: Bei der Bundestagswahl 2021 am 26. September bewerben sich als Direktkandidaten für  den Wahlkreis 202 Eifelkreis/Vulkaneifelkreis und Teile vom Kreis Bernkastel-Wittlich: Clemens Ruhl aus Pelm (ÖDP), Markus Riebschläger aus Gillenfeld (Die Partei), Oliver Eisinger aus Wittlich (WiR2020), Patrick Schnieder aus Arzfeld (CDU), Lena Werner aus Wittlich (SPD), Beate Härig-Dickersbach aus Pelm (AfD), Dorothea Hafner aus Gerolstein-Oos (Bündnis  90/Die Grünen), Manuel Eppers aus Herforst (Die Linke), Christoph Lutz aus Trier (dieBasis), Ralf Markus Berlingen aus Daun (FDP) und Petra Fischer aus Oberkail (Freie Wähler).

Neben dem Wahlkreis Bitburg erhalten Sie auf volksfreund.de auch alle wichtigen Informationen zum Wahlkreis Trier und Wahlkreis Mosel/Rhein-Hunsrück.

(axw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Satzungsgemäß
Kommentar zur Mülltonnenrechnung für Flutgeschädigte Satzungsgemäß