Dividende statt Differenzen

Irrel · Mit einem Bilanzgewinn von 194000 Euro ist das vergangene Geschäftsjahr der Raiffeisenbank Irrel besser gelaufen als erwartet. Bei der Genossenschaftsversammlung wurde der Geschäftsbericht präsentiert - und von den Mitgliedern einstimmig abgesegnet.

Irrel. Für Werner Kemmer ist es eine Premiere. Vor ihm sitzen viele Menschen. Einige hat er bereits kennengelernt, andere sieht er an diesem Abend zum ersten Mal. Die Gesichter, in die er blickt, sind Genossenschaftsmitglieder der Raiffeisenbank (Raiba) Irrel. 128 an der Zahl.
Sie alle sind an diesem Abend in die Irreler Gemeindehalle gekommen, um zu erfahren, wie das vergangene Geschäftsjahr gelaufen ist. Werner Kemmer jedoch kann dazu nicht viel erzählen. Das heißt: er könnte es natürlich schon. Schließlich bildet er mit Manfred Weiland den Vorstand der Raiffeisenbank. Doch während sein Kollege bereits seit 40 Jahren in der Raiba arbeitet, ist Kemmer erst seit gut achteinhalb Monaten dabei.
Das vergangene Geschäftsjahr hat der 58-Jährige, der sich nach eigener Aussage in Irrel sehr wohl fühlt, genau wie die mehr als vier Jahrzehnte davor als Genossenschaftsbänker im Kreis Bernkastel-Wittlich verbracht.
Den Streit zwischen ehemaligen Aufsichtsratsmitgliedern und seinem Vorstands-Vorgänger Hans-Peter Bell (der TV berichtete) hat Kemmer nicht miterlebt. Davon gehört haben dürfte der Wittlicher aber dennoch - was ihn und seinen Kollegen Weiland aber nicht davon abhält, bei dieser Mitgliederversammlung kein einziges Wort darüber zu verlieren.
Das, was war, ist abgehakt. Wobei das natürlich nicht für den Geschäftsbericht gilt. Denn bevor dieser zu den Akten gelegt werden kann, müssen ihn die Genossenschaftler erst genehmigen. Und das tun sie auch. Einstimmig segnen die Mitglieder das Geschäftsjahr 2014 ab, das mit einer Bilanzsumme von 114,4 Millionen Euro und einem leicht gestiegenen Überschuss von 934000 Euro (2013: 918000 Euro) endet.
Nach Abzug der Steuern und Fondsabgaben sowie einer Rücklage in Höhe von 248000 Euro liegt der Bilanzgewinn am Ende bei 194000 Euro.
Und davon wiederum fließen 86000 Euro in Form einer fünfprozentigen Dividende an die Mitglieder.
"Mit diesem Ergebnis wurden unsere Erwartungen übertroffen", sagt Vorstand Weiland. Zumal die Situation für Banken derzeit nicht einfach sei und gerade die kleineren Geldinstitute einen "ungleich höheren Beitrag" leisten müssten. Für das laufende Jahr rechnet Weiland mit einem ähnlichen Betriebsergebnis, jedoch mit einem leicht niedrigeren Jahresüberschuss.
Grund für diese Einschätzung dürfte unter anderem der Warenumsatz sein. Denn wie Weiland erklärt, ist dieser im vergangenen Geschäftsjahr erneut gesunken.
Verantwortlich dafür ist laut Bankvorstand vor allem der Rückgang beim Absatz der Brennstoffe.
So werde immer weniger Heizöl verkauft, was vor allem mit dem Umstieg der Kunden auf alternative Heizsysteme zusammenhänge.
Extra

Neues Aufsichtsratsmitglied: Nach fast 25-jähriger Mitgliedschaft im Aufsichtsrat scheidet Alois Hoffmann altersbedingt aus. Für ihn als Nachfolger einstimmig gewählt wird der 33-jährige Landwirt Tobias Hankes aus Eisenach. Aufsichtsratsvorsitzender Norbert Wilmsen, dessen Amtszeit turnusgemäß endet, wird wiedergewählt - ebenfalls einstimmig. Weitere Mitglieder des Aufsichtsrats sind wie gehabt Alice Endres, Christel Bares, Oswald Schmitt und Herbert Wagner. uhe

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