Donum Vitae e.V. wächst und gedeiht

Die Beratungsstelle in Schwangerschaftsfragen und im Schwangerschaftskonflikt bekommt männlichen Zuwachs. Zusammen mit zwei Diplom-Sozialarbeiterinnen werden Präsenz vor Ort und sexualpädagogische Angebote an Schulen und in Projekten verstärkt. Donum Vitae berät Familien auch nach der Geburt.

Bitburg. "Bin ich normal?", "Wie sage ich es meinem Kind?", "Was soll ich jetzt tun?" - auf solche Fragen pubertierender Jugendlicher, verunsicherter Eltern und ungewollt Schwangerer kann Donum Vitae im Gespräch mit den Betroffenen Antworten geben. Damit setzt die 2001 staatlich anerkannte Beratungsstelle rund um Schwangerschaft auf Hilfe im konkreten Fall und präventive Sexualpädagogik. Im vergangenen Jahr suchten Frauen innerhalb der ersten 12 Schwangerschaftswochen 58 Mal den Rat der Fachkräfte. "Konfliktberatung bei allen Fragen und Problemen im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft, ist der staatliche Auftrag, den wir haben", sagt Sexualpädagogin Christiane Fischer. Insgesamt sei die Beratung mit 110 Familien wie in den Vorjahren konstant geblieben, berichtet Margit Kröner. Die beiden Diplom-Sozialarbeiterinnen, die werdenden Eltern während der Schwangerschaft und nach der Geburt des Kindes seelisch beistehen und beispielsweise bei der Wohnraumsuche auch konkrete Hilfe organisieren, teilen sich eine Stelle.

Ab Mai unterstützt ein Mann das Team

 Margit Kröner, Christiane Fischer, Mathilde Weinandy und Marita Singh gehen die neuen Schwerpunkte ihrer Arbeit bei der Schwangerenberatung Donum Vitae durch. TV-Foto: Kathrin Hofmeister

Margit Kröner, Christiane Fischer, Mathilde Weinandy und Marita Singh gehen die neuen Schwerpunkte ihrer Arbeit bei der Schwangerenberatung Donum Vitae durch. TV-Foto: Kathrin Hofmeister



Eine kleine Sensation in der Welt der Sozialarbeiterinnen, die mit dem Thema Sexualität "absolut vertraulich" und "einfühlsam" umgehen, ist die Einstellung eines männlichen Mitarbeiters, der ab Mai eingearbeitet wird. "Es ist ganz wichtig, dass auch für Jungs Jugendarbeit gemacht wird", sagt Mathilde Weinandy, Vorsitzende des Trägervereins Donum Vitae. Vorstandmitglied Marita Singh denkt beispielsweise an ein Pendant zum erfolgreichen Kooperationsprojekt "Mädchen in Aktion", das aufgrund der großen Resonanz in diesem Herbst wieder stattfinden wird. Aktuell auf dem Programm stehen eine Kinoveranstaltung anlässlich des Weltfrauentages sowie in Zusammenarbeit mit der DRK-Familienbildungsstätte ein Elternabend über Sexualerziehung am 26. März und ein Kurs für werdende und junge Eltern mit einem Kleinkind bis zu sechs Monaten, der am 30. April startet.

Schwerpunktmäßig wird in der vorbeugenden Sexualpädagogik weiterhin an Schulen und außerschulischen Einrichtungen gearbeitet. Auch dieses Jahr sollen wie 2008 mindestens 660 Schülerinnen und Schüler an Grund-, Haupt- und Förderschulen in 45 Unterrichtsbesuchen erfahren, wie sich Jungs und Mädchen in der Pubertät verändern, wie man verhütet oder was es mit Aids auf sich hat. In der Ausbildungsstätte für benachteiligte Jugendliche mit Internatsbereich sieht der Verein, der für die Würde jedes menschlichen Lebens eintritt, großen Bedarf. "Wir sind auch gezielt an Berufsschulen", sagt Christiane Fischer, "im Elternhaus vieler dieser Jugendlichen werden Fragen wie ,Nimmst du die Pille?‘ oder ,Hast du Geld für Kondome?‘ gar nicht gestellt." Fragen, die heutzutage eigentlich ganz normal geworden sein sollten.

Die Beratungsstelle "Donum Vitae", Im Graben 1, 54634 Bitburg, Telefon 06561/695016 ist Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr, sowie Dienstag und Donnerstag von 14 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet. Online-Fragen und Beratungen über donum.vitae.bitburg@t-online.de.

ExtraNeu eingerichtet wurde eine bundesweite virtuelle Beratungsstelle unter www.donumvitae-onlineberatung.de, die allen betroffenen Jugendlichen und Erwachsenen unabhängig von kultureller oder religiöser Herkunft und Überzeugung zur Verfügung steht. Anfragen zu den Themen Liebe, Sexualität und Schwangerschaft, aber auch Pränataldiagnostik, unerfüllter Kinderwunsch, finanzielle Hilfen, anonyme Geburt sowie die Situation nach einem Schwangerschaftsabbruch oder nach dem Verlust eines Kindes werden spätestens innerhalb von 48 Stunden fachlich qualifiziert beantwortet. Die Kommunikation erfolgt webbasiert von allen Internetzugängen, so dass man keine E-Mail-Adresse benötigt. Die Daten werden so geschützt, dass eine anonyme Beratung garantiert ist. Die Beratung ist kostenlos.(kf)

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