Dorfförderverein bewahrt Traditionen

Der Dorfförderverein Balesfeld hat in einer Mitgliederversammlung im Gemeindehaus eine positive Bilanz seiner Arbeit gezogen. Es wurde ein neuer Vorstand gewählt. Der Verein kümmert sich um den Erhalt von Traditionen wie den "Scheefsonndech", den viele Vereine in der Eifel am Sonntag begehen.

 Alte Traditionen wie das „Strimaansbrennen“ am „Scheefsonndech“ werden vom Dorfförderverein Balesfeld gepflegt. TV-Foto: Rudolf Höser

Alte Traditionen wie das „Strimaansbrennen“ am „Scheefsonndech“ werden vom Dorfförderverein Balesfeld gepflegt. TV-Foto: Rudolf Höser

Balesfeld. (rh) Als sich 1996 der damalige Musikverein des Ortes auflöste, sahen die Menschen in Balesfeld den Fortbestand alter Traditionen gefährdet. Von der Dorfkirmes bis hin zum "Strimannsdaach", dem traditionellen Verbrennen des Winters, stand alles auf der Kippe. Auf Anregung des Gemeinderates hat sich der Dorfförderverein im Mai 1996 gegründet. Erster Vorsitzender war Reimund Faber. Seither hat der Verein mit seinen 106 Mitgliedern, das ist mehr als die Hälfte der Dorfbevölkerung, einiges bewirken können. "All das war nur möglich, weil sich die Balesfelder uneigennützig engagiert haben. Aus der Bevölkerung und seitens der Gemeinde erfahren wir große Unterstützung", resümiert Ralf Banz.

Alle Aktivitäten des Vereins sind so angelegt, dass alle eingenommenen Gelder komplett an die Dorfgemeinschaft zurückfließen. Finanzierung des Seniorentages, die Brezel für Sankt Martin, Blumenschmuck für die Kapelle, die Anschaffung eines Rasentraktors, der Anstrich der Kapelle, all das sind nur Stichworte. Insgesamt flossen viele tausend Euro zum Wohle der Allgemeinheit. Ein weiterer Verdienst des Vereins ist die Herausgabe der dreiteiligen Orts-Chronik von 1862 bis 1999. Die Chronik wird heute fortgeführt vom ehemaligen Lehrer Herbert Klein.

Ortsbürgermeister Werner Dorn: "Wir sind natürlich sehr froh, dass es den Dorfförderverein gibt. Wir unterstützen ihn selbstverständlich in allen Belangen. Tatsächlich ist es aber so, dass der Verein mehr die Gemeinde unterstützt. Das Gemeinwesen in Balesfeld hat dem Dorfförderverein viel zu verdanken."

Kürzlich wurde der Vorstand neu gewählt: Vorsitzender ist Ralf Banz, Stellvertreterin Agnes Lichter, Kassenwartin Marlies Gillen, Schriftführerin Babsi Happe, Beisitzer sind Günther Klassen, Peter Keminer und Thilo Schaal. Damit wurde der bisherige Vorstand bestätigt. Erika Jäger ist aus Altersgründen ausgeschieden, dafür ist Thilo Schaal jetzt mit dabei. Extra "Hüttenbrennen" oder "Strimaansbrennen": Überall in den Dörfern der Eufel brennen am ersten Fastensonntag wieder die "Hütten", um den Winter auszutreiben. Nach altem Brauch wird am "Scheefsonndech", dem ersten Sonntag in der Fastenzeit, mit einem großen Feuer der Winter vertrieben. Das Feuer wird im Bitburger Land "Hütt" oder "Burg" genannt. Schon Tage zuvor beginnen junge Menschen aus dem Dorf damit, Brennholz und Stroh für das Feuer zu sammeln. Auf einer Anhöhe in Dorfnähe wird das Brennmaterial aufgeschichtet. Die Mitte bildet ein mit Stroh umwickeltes Holzkreuz. Auch wenn das "Hüttenbrennen" auf einen heidnischen Brauch zurückgeht, sprechen die Jugendlichen in den meisten Dörfern nach Entfachen des Feuers ein Gebet. Anschließend "bewaffnet" man sich mit Körben und zieht durch die Häuser, um Eier zu sammeln. Nach erfolgreicher Sammeltour treffen sich alle, um bei dem Ehepaar des Dorfes, das zuletzt geheiratet hat, die gesammelten Eier in Form von Omelett, Pfannkuchen oder Ähnlichem zu verzehren.(rh)

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