Nachbarschaftshilfe bei Corona-Gefahr Dorfförderverein Seffern macht es vor: Einkäufe übernehmen, Senioren schützen

Seffern · Der Dorfförderverein Seffern will für ältere und kranke Leute Einkäufe erledigen. Damit diese in Zeiten von Corona nicht gezwungen sind, das Haus zu verlassen. Ihre Hoffnung: Dass die Idee Schule macht.

 Junge und gesunde Menschen sollen für ältere, kranke Personen einkaufen – das ist die Idee aus Seffern.

Junge und gesunde Menschen sollen für ältere, kranke Personen einkaufen – das ist die Idee aus Seffern.

Foto: dpa / Frank Rumpenhorst/Frank Rumpenhorst

„Sozialen Kontakt vermeiden“, das empfiehlt Kanzlerin Angela Merkel angesichts des Ausbruchs des Corona-Virus. Vor allem ältere und kranke Menschen sollen zuhause bleiben, um sich keiner Gefahr auszusetzen. Doch was tun, wenn die Vorräte im Kühlschrank zur Neige gehen, und der Gang zum Supermarkt unvermeidlich wird?

Für solche Fälle ist zumindest der Eifelort Seffern gerüstet. Denn seit Freitag bietet der Dorfförderverein an, für Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen im Ort einkaufen zu gehen. Und das läuft so: Wer etwas aus Bitburg braucht, kann sich beim Vorsitzenden Markus Schlickat melden, der dann die Botengänge organisiert.

Entstanden sei die Idee am Donnerstagabend im Wohnzimmer, erzählt Schlickat. Als Kanzlerin Merkel ihre Ansprache hielt, hätten sich die Sefferner gefragt, was sie selbst gegen die Verbreitung von Covit-19  unternehmen können.

„Die Resonanz auf die Aktion ist groß, sagt Schlickat. Neben den neun Mitgliedern des Vereins hätten sich viele weitere Helfer gefunden, auch aus dem Gemeinderat. In den nächsten Tagen will die Gruppe Flyer drucken und in Briefkästen verteilen, aber auch an der Haustür für die Aktion werben. Um wirklich alle rund 90 älteren und kranken Menschen in Seffern zu erreichen. „Es gibt ja manche, die jetzt Angst haben, das Haus zu verlassen. Und sich vielleicht nicht trauen, sich bei uns zu melden“, sagt Schlickat.

Aber auch über Seffern hinaus, will der Verein für das Projekt werben. „Das Modell  soll auch in anderen Orten Schule machen“, hofft Schlickat.

Realisierbar sei so eine Nachbarschaftshilfe das überall, glaubt der Eifeler, sogar in der Stadt Bitburg: „Wir müssen in dieser Krise alle füreinander da sein.“

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