Drei gute Vorsätze

Dieses Mal haben Walburga und ich Silvester allein zu Hause verbracht. Selten hatte ich Gelegenheit, so intensiv in mich zu gehen und mir ein paar gute Vorsätze zu nehmen. Eigentlich halte ich nichts davon, weil das meistens sowieso schiefgeht.

Doch nachdem Walburga mich zum x-ten Mal bedrängte, meinen Cholesterin-Spiegel in Ordnung zu bringen, das Rauchen aufzugeben und endlich auf die "guten Ratschläge" für die Kommunalpolitiker zu verzichten, habe ich mir dann doch mal ein paar Gedanken gemacht. Nach reiflicher Überlegung kam ich als einer der kompromissbereitesten Menschen der Welt zu dem Ergebnis, meiner Frau alle Wünsche zu erfüllen. Damit hatte sie offenbar nicht gerechnet, was ich nicht nur ihrem erstaunten, sondern regelrecht schockierten Blick sofort ansah. Nun habe ich die ersten Tage des neuen Jahres überstanden. Mein Bauch ist schon etwas flacher, Zigaretten habe ich mir noch keine gekauft, und die Kommunalpolitik bleibt auch schön links liegen. Was interessiert mich auch schon, was Billen, Streit, Fink, Graef und Konsorten im neuen Jahr wieder so alles ausbaldovern? Die machen ja doch, was sie wollen. Das werde ich meinen Freunden nächste Woche am Stammtisch auch mal glasklar sagen. Und wehe, es kommt mir einer mit der Sparkassen-Fusion mit Daun oder mit der Landratswahl. Oder mit dem Flugplatz oder dem unnötigen Rautenberg-Zentrum. Denen werde ich meine Sicht der Dinge dann aber mal schnell erklären. Notfalls werde ich mir auch wieder eine Zigarette anzünden und Bier trinken. Man kann sich ja schließlich nicht alles gefallen lassen…

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