Drei Morde - drei Länder - ein Dorf

Die Autorin, Journalistin und Übersetzerin hat ihren eigenen Wohnort Kehr bei Hallschlag zum Zentrum dreier Morde gemacht. Heute erscheint "Einkehr zum tödlichen Frieden - Ein Krimi aus der Eifel". Am Montag, 16. März, präsentiert die Autorin ihr Buch am ersten Tatort, in der Ars Krippana in Losheim.

Hallschlag/Kehr/Losheim. Als wir einen Termin zum Interview vereinbaren, hat Martina Kempff die Grippe. "So krank war ich lange nicht mehr", sagt sie. Schuld haben die Katharer. Denn über die christliche Glaubensbewegung schreibt die Autorin ihren nächsten historischen Roman. "Die Recherchen sind Knochenarbeit, das ging über meine Kräfte", sagt sie.

Geradezu entspannend sei dagegen die Arbeit für ihren Krimi aus der Eifel gewesen, erzählt sie. "Einkehr zum tödlichen Frieden" ist ab heute in den Buchhandlungen zu haben.

Erst das Mittelalter, dann die Moderne



Wie der Titel es ahnen lässt, ist der kleine Eifelort Kehr Zentrum der Handlung. Die Besonderheit: Kehr liegt in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Belgien, und allein das führt schon zu kuriosen Zuständigkeiten und Geschichten.

Nun gibt es auf dem Markt schon einige Eifel-Krimis, doch das kümmert Martina Kempff wenig. "Ich wollte schon vor sieben Jahren, als ich nach Hallschlag zog, einen Regional-Krimi schreiben", sagte sie. Doch ihr Verlag Piper aus München verlangte erst einen historischen Roman. Daraus wurden drei, bevor sich Kempff wieder dem Krimi zuwenden konnte.

"In Gedanken war der bereits fertig, er musste nur noch geschrieben werden", sagt die Journalistin, die bei der "Berliner Morgenpost", "Bunte" und bei "der Welt" gearbeitet hat.

Das Schönste an der Arbeit sei gewesen, dass sie ihre eigene Sprache verwenden konnte. Bei den historischen Romanen musste sie so schreiben, dass es ins Mittelalter passt.

Kehr ist auch die neue Heimat der Weitgereisten. Neben Berlin und Amsterdam lebte sie mehrere Jahre in Griechenland. Und da Kehr auf drei Länder verteilt ist, passiert in jedem Teil auch ein Mord. "Es gibt hier drei Zuständigkeiten für den Müll und auch für die Post. Und die Kinder gehen auf unterschiedliche Schulen", stellt sie amüsiert fest. Wie die grenzüberschreitende Polizeiarbeit in Kehr klappt, war ein Thema, das Kempff besonders interessierte. Dazu nahm sie Kontakt mit den verschiedenen Stellen auf. Josef Junk, Leiter der Polizeiinspektion Prüm, hat deshalb mehrere Auftritte in der Geschichte.

Auch die Geschichte von Kehr findet sie interessant. "Nach Kriegen wurden ständig die Grenzen neu gezogen." Ganz verzichten wollte sie auch nicht auf mündliche Überlieferungen aus alten Tagen. Zum Beispiel die über den Schmuggelhund, der mit Hilfe eines gebastelten Geschirrs und Schlittens im Winter Kaffeebohnen über die deutsch-belgische Grenze transportiert hat.

Lachen ist bei der Lektüre übrigens erwünscht. Die Autorin, die selbst gerne Krimis liest, wollte ein fröhliches Buch schreiben, bei dem nicht das Blut aus den Seiten spritzt.

Präsentiert wird der Krimi passenderweise dort, wo der erste Mord passiert: in der Ars Krippana im Ardenner Cultur Boulevard, Losheim, am Montag 16. März, um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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