Drei Quellen, eine Mannschaft

STADTKYLL. Gemeinsame Tourismus-Initiative: Der Verkehrsverein Oberes Kylltal und die nordrhein-westfälischen Gemeinden Blankenheim und Nettersheim arbeiten ab sofort zusammen.

"Wir sind der Auffassung, dass der Zusammenschluss eine große Bereicherung ist. In unserer Gemeinde stehen alle dahinter", sagt Hermann-Josef Mießeler, Bürgermeister von Nettersheim, bei der Präsentation der Tourismus-Kooperative am Mittwoch in der Stadtkyller Marktscheune.Mehr Information, weniger Kosten

Mit spürbarem Elan starten die Beteiligten in die neue Saison und ihre Zusammenarbeit im "Eifeler Quellendreieck" an Ahr, Erft und Kyll: "Das ist nicht nur ein neuer Name", sagt Werner Arenz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Obere Kyll und Vorsitzender des dortigen Verkehrsvereins. "Das ist der Beginn einer neuen touristischen Arbeitsgemeinschaft. Wir haben immerhin ein bedeutendes Gästeaufkommen hier. Und das muss bedient werden." Samt Stellvertretern sitzen neben Arenz und Mießeler zwei weitere Amtskollegen mit am Tisch: Karl-Heinz Gatzen (Blankenheim) und Reinhold Müller, Verwaltungschef in der NRW-Gemeinde Dahlem, seit mehr als 30 Jahren bereits Partner im Verkehrsverein Oberes Kylltal. Zusammen verzeichnen alle Kommunen rund 800 000 Übernachtungen im Jahr. Nicht mitgerechnet: die "Grauzone", wie Gatzen die Zahlen jener Gastbetriebe nennt, die aufgrund eines kleineren Betten-Angebots nicht meldepflichtig seien. Das erste Produkt der noch frischen Zusammenarbeit liegt bereits vor: der Gästeführer für das Quellendreieck, mit allen Unterkünften, Sehenswürdigkeiten und vielen weiteren Informationen. Auflage: 25 000 Stück. An der Broschüre lässt sich zeigen, wie die Zusammenarbeit funktioniert. "Wo früher drei Prospekte gemacht wurden, wird jetzt eins gemacht", sagt Andreas Wisniewski, Geschäftsführer des Verkehrsvereins Oberes Kylltal. Resultat: Der Gast erhält nicht nur einen Gesamt-Blick auf eine vergrößerte Urlaubsregion, die Gemeinden sparen auch noch Geld dabei. Bürgermeister Mießeler schätzt, dass pro Kommune 10 000 bis 15 000 Euro weniger ausgegeben werden müssen. "Und wir sind uns einig: Bei jeder Werbung, egal wo sie stattfindet, werben wir für die anderen mit. Auch das spart Heidenkosten". Darüber hinaus wollen die Gemeinden einander gegenseitig ihre Fachleute zur Verfügung stellen. Aber vor allem Urlauber und Gastbetriebe profitieren: Mehrtägige Wanderungen ohne Gepäck ("Ein Renner", sagt Werner Arenz) können beispielsweise jetzt zu mehr Zielen in mehr Orten angeboten werden. Reinhold Müller: "Man muss das aus der Sicht des Gastes betrachten. Der sieht keine Länder- und keine Gemeindegrenzen. Das praktizieren wir hier an der Oberen Kyll ja schon seit 30 Jahren. Und dieses Modell funktioniert." Deshalb laufen auch bereits Gespräche mit der Stadt Mechernich - die soll nämlich mit ins Boot. Arenz berichtet von "sehr positiven Signalen" aus der NRW-Gemeinde. "Aber da besteht noch finanzieller Beratungsbedarf. Und wir wollen dem politischen Entscheidungsprozess nicht vorgreifen." Broschüre und weitere Infos sind erhältlich in allen Tourist-Informationen der drei Partner. Die Tourist-Information Oberes Kylltal erreicht man in der Stadtkyller Marktscheune unter Telefon 06597/2878. Internet: www.obereskylltal.de

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